Dünnwald – Rege Betriebsamkeit auf dem Gelände des Waldbads Dünnwald: Ein kleiner Bautrupp saniert den Weg zwischen dem Sanitärgebäude und den Schwimmbecken. Andere Mitarbeiter erneuern das Dach des Gebäudes, in dem sich das Büro des Schwimmmeisters, die Umkleidekabinen und die Toiletten befinden. Das Team bereitet sich auf die Wiedereröffnung am morgigen Mittwoch vor.
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„Das Wasser ist bereits eingelassen und die Heizung angefahren“, berichtet Martin Stahl, Vorsitzender des Freien Ortskartells Dünnwald (FOK), Betreiber des einzigen Kölner Freibads in freier Trägerschaft: „Zur Eröffnung können Besucher ins etwa 25 Grad warme Nass steigen.“ Doch bleibt dem Team um Waldbad-Geschäftsführer Sören Roth und der Fachangestellten für Bäderbetriebe Nina Brandt noch viel zu tun.
Roth: „Wir müssen noch einen Hygieneplan schreiben, der dann von der Stadt genehmigt werden soll.“ Zudem habe die Stadt einen umfangreichen Katalog mit Bedingungen für den Badebetrieb zugesandt. „Wir sind nun dabei, ihn bis zur Eröffnung auf unsere Einrichtung zu übertragen“, erklärt Roth. So blieben die Duschen im Umkleidebereich geschlossen, und die Verantwortlichen überlegen, wie Duschen mit Warmwasser im Freien angeboten werden können. Weitere Themen sind die Ausstattung für die Erste Hilfe, ob und welche Umkleidemöglichkeiten auf der Freifläche geschaffen werden können und mehr.
Maximal 2000 Besucher gleichzeitig sind im Waldbad erlaubt
Das Team hat festgelegt, wie viele Badegäste auf den etwa 15.000 Quadratmeter großen Liegewiesen des Bads Platz finden, ohne sich zu nahe zu kommen. Roth: „Bei der Vorgabe von einem Badegast pro zehn Quadratmetern Liegewiese kommen wir auf maximal 2000 Besucher gleichzeitig.“ Außerdem sei das Personal angehalten auch im Wasser den Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Badenden zu gewährleisten.
Das Waldbad ist auch technisch gut für die Wiedereröffnung ausgerüstet. So gibt es jetzt eine neue Pumpstation mit Heizung für die Planschbecken des Kinderbereichs. Mit ihr wird auch der Chlorgehalt des Wassers abhängig von der Belastung mit Schmutz automatisch gesteuert. „Um entzündete Augen bei den Badegästen zu verhindern, halten wir die Chlorkonzentration aber auf einem unteren zulässigen Niveau“, betont der Vorsitzende. Das Team ist bei seiner Arbeit nicht auf sich allein gestellt. Große Unterstützung leistet der Förderverein, dessen Mitglieder sich unter anderem um die Beschaffung von Mitteln für den Betrieb der Einrichtung kümmern, zu der noch eine Minigolfanlage, ein Campingplatz und das Restaurant Wildwechsel gehören.
Spendenaktion zugunsten des Dünnwalder Waldbads
Angesichts der Corona-Krise wurde auch eine großangelegte Spendenaktion gestartet. „Unsere Mitgliederzahl hat sich seit Dezember letzten Jahres von 110 auf 150 erhöht“, berichtet Annemarie Schulte-Janzen vom Vorstand. Außerdem seien fast alle Saisonkarten verkauft worden, so dass weitere gedruckt werden müssen. Schulte-Janzen: „Des weiteren sammeln wir auf der Spendenplattform „gofundme.com“ Geld, um den Betrieb aufrecht halten zu können.“
Hilfe kommt aber auch von anderen Vereinen aus Dünnwald und den benachbarten Stadtteilen. So kamen Sarah Kraus und Patrick Looser vom Voltigierverein Dünnwald vorbei, um einen Karton mit hochwertigem Mundschutz für die Mitarbeiter zu spenden. Kraus: „Wir haben 500 FFP2-Masken für das Waldbad dabei.“ Die Pferdesportler seien mit einer großen Lieferung bedacht worden und wollen weitere Masken auch an andere Dünnwalder Vereine abgeben. Schulte-Janzen: „Uns stehen ebenfalls der Dünnwalder Turnverein, der Pings-Junge Verein und Kölsch Hätz Dellbrück zur Seite.“
Ob Konzerte stattfinden können, ist unsicher
Das Bad lädt seit Jahren eigentlich auch zu Konzerten Kölner Bands auf seiner Open-Air-Bühne ein. Doch nun herrscht Unsicherheit. „Für Juni geplante Auftritte von Köbes Underground und Klüngelköpp werden auf September beziehungsweise Mai 2021 verlegt“, informiert Stahl. Ob es zu einem Ausweichtermin mit Brings komme, sei noch ungewiss. Stahl: „Wir können eben nicht wie gewohnt langfristig planen. Unsicherheit ist zur Normalität geworden.“