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Vor 2021 passiert nichtsMarktplatz in Köln-Dellbrück soll umgestaltet werden

Lesezeit 3 Minuten

Karl Moog, Horst Noack und Hans Stengle (v.l.) wollen nicht länger auf den Umbau das Marktplatzes warten.

Dellbrück – Eine Nachricht aus dem Rathaus sorgt bei vielen Dellbrücker Aktiven und Vereinen für Ärger. Der Marktplatz An der Kemperwiese soll neu gestaltet und die Parkplätze instand gesetzt werden. Der Rat der Stadt und der Bezirksvertretung hatten das bereits 2014 beschlossen.

Weil immer noch nicht absehbar ist, wann das Vorhaben endlich umgesetzt wird, hakte das Dellbrücker Ratsmitglied Horst Noack (SPD) mit einer Anfrage an das zuständige Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung nach. Von dort bekam er nun Auskunft: Vor 2021 passiert gar nichts. Jetzt schickten er und SPD-Bezirksvertreter Hans Stengle einen Beschwerdebrief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Bezirksvertreter entwickelten erste Pläne

Die Umgestaltung wurde im Dezember 2014 von der Bezirksvertretung Mülheim beschlossen, nachdem bekannt wurde, dass im Haushalt der Stadt 800.000 Euro im Rahmen des Programms „Aufwertung städtischer Plätze in den Stadtbezirken“ für Mülheim eingestellt waren. Fraktionsübergreifend entwickelten Bezirksvertreter aus Dellbrück erste Vorschläge. Dazu gehörten die Sanierung des bereits befestigten südwestlichen Teils des Markts sowie die Aufbringung von Asphalt oder Pflaster auf der unbefestigten Schotterfläche im nordöstlichen Bereich.

Alles zum Thema Henriette Reker

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Die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern über den existierenden Bestand hinaus, die Schaffung von Flächen für Außengastronomie und die Aufstellung von Sitzbänken waren weitere Ideen. Die Planungen wurden im Januar 2016 den Einwohnern des Stadtteils vorgestellt und nach Einarbeitung von Änderungswünschen beschlossen.

Andere Maßnahmen haben höhere Priorität

„Amtsleiter Klaus Harzendorf begründete die Verzögerung damit, dass er zu wenig Personal habe und außerdem andere Maßnahmen eine höhere Priorität besäßen“, empört sich Noack. Wie solle man den Bürgern nur erklären, dass für eine verhältnismäßig einfache Maßnahme, die noch dazu vollständig finanziert ist, derartig zeitaufwendige und komplizierte Abstimmungsprozesse innerhalb der Verwaltung erforderlich sind und von der Beschlussfassung bis zur Ausführung mehr als sieben Jahre vergehen müssen?

Für Stengle ist das nicht nur ein Zeichen für das Unvermögen der Stadtverwaltung: „Hier geht es auch um die Glaubwürdigkeit der Politik.“ Er, seit 2014 Mitglied der Bezirksvertretung Mülheim, habe mit anderen Politikern im Stadtbezirk schon vieles angestoßen, was Dellbrück attraktiver machen soll. Doch: „In meiner Mandatszeit ist fast nichts davon umgesetzt worden.“ Solche Misserfolge würden unter anderem dazu führen, dass Vertreter jüngerer Generationen davon abgeschreckt würden, einmal Kommunalpolitik zu betreiben.

Parkmöglichkeiten haben enorme Bedeutung

Einer der Vereine, die sich vehement für die Umgestaltung des Marktplatzes einsetzen, ist die IG Treffpunkt Dellbrücker Hauptstraße. Für die in ihr zusammengeschlossenen Geschäftsleute haben die Parkmöglichkeiten an der Kemperwiese enorme Bedeutung. „Viele Kunden der Geschäftsstraße nutzen den Parkplatz“, betont Karl Moog, Inhaber des benachbarten Weinhandels Trehörn. Umso schmerzlicher sei, dass die Stadt so lange braucht, den Markt aufzupeppen. Der Bürgerverein Dellbrück wiederum fürchtet, das Geld für den Umbau könne verfallen.

Um die Einwohner des Stadtteils über die Lage aufzuklären, wird der SPD-Ortsverein alle Fakten zur Umgestaltung der Fläche an einem Infostand am Samstag, 30. März, von 10 bis 14 Uhr auf dem Marktplatz präsentieren.