AboAbonnieren

„Problemlöser-WC“ für Köln-MülheimWiener Platz bekommt Toiletten-Anlage

Lesezeit 2 Minuten
Toilette Hamburg

Vor dem Bahnhof Altona in Hamburg hat sich das Modell bewährt. 

Köln-Mülheim – Der Wiener Platz bekommt eine feste Toiletten-Anlage. Der Standort soll vor dem Gebäude Wiener Platz 4 unmittelbar neben der Einmündung der Frankfurter Straße sein. Das beschloss die Bezirksvertretung Mülheim auf Vorschlag der Stadtverwaltung einstimmig. Die Installation ist für 2023 geplant. Fehlende Toiletten am zentralen Platz Mülheims waren in den vergangenen Jahren immer wieder Thema der öffentlichen Diskussion. Im Januar 2021 beschloss die Bezirksvertretung, die Stadt aufzufordern, kurzfristig Toilettenwagen und später feste Toiletten zur Verfügung zu stellen.

Obdachlose verrichten Notdurft im Park

Grund dafür war, dass zunehmend Bürger ihre Notdurft in den benachbarten Parkanlagen oder an schwer einsehbaren Orten verrichteten. Insbesondere traf das für Wohnungslose zu, die sich auf dem Platz aufhalten. Helmut Zoch, der Inhaber des Biergartens, stellte daraufhin im April 2021 seinen Container mit getrennten Damen- und Herrentoiletten für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Das wurde möglich, weil der Verein Interkultur eine Finanzierung der Anlage für zwei Monate ermöglichen konnte. Später übernahm die Stadt die Kosten, der Verein Interkultur betreute die Anlage. Diese Lösung wurde allerdings immer nur als Provisorium angesehen. Nun soll also eine ständige Anlage aufgestellt werden.

Die Stadt plant, eine Version mit zwei Kabinen zur Verfügung zu stellen, wobei die Verwaltung ein Modell wählte, das in Hamburg als sogenannte „Problemlöser-WC“ eingeführt und in vergleichbar schwierigen Situationen mit Erfolg eingesetzt wurde. Die Anlage soll 2,78 Meter breit und 2,30 Meter tief sein. In ihrer Beschreibung führt die Stadtverwaltung die Vorteile des Modells aus: „Es ist ein kostenloses Angebot als Sitztoilette genderunabhängig.“

Alles zum Thema Wiener Platz

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Ausführung soll auch einen Schutz vor Vandalismus bieten. Die Kabinen sind enge Räume und für längere Aufenthalte wenig einladend, einfach zu reinigen und erfordern kein Wach- und Betreuungspersonal. „Die Stadt möge doch bitte prüfen, inwieweit die neue Toilette barrierefrei ist und auch für Rollstuhlfahrer nutzbar ist“, ermahnte Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs die Planer, nachdem Beate Hane-Knoll (Linke) auf diese Frage hingewiesen hatte. Stephan Krüger (CDU) merkte an, dass die Kabinen außen mit Glas verkleidet sind und fragte an, ob das denn Vandalismus provoziere. Auch dies solle nochmals geprüft werden.