Wenn Tony Bauer, mit Handschuhen ausgerüstet, im Tor kauert, Matze Knop in rotem Leibchen gegen den Ball drischt und Martin Klempnow vergeblich hinterher hechtet – dann ist das kein Fiebertraum. Es ist Alltag bei der deutschen Komiker-Nationalmannschaft. Am Montag, 23. Oktober, messen sich die Comedians beim „lustigsten Fußballturnier der Welt“ im Rahmen des Cologne Comedy Festivals in der Straßenkicker Base in Mülheim mit anderen Comedians, Promis, Social-Media-Stars und Hobby-Fußballern.

Die Komiker-Nationalmannschaft trainiert seit rund zwei Jahren jeden Montagabend im Stadion des SV Lövenich/Widdersdorf. Der DFB gab die Erlaubnis, in den offiziellen WM-Trikots aufzulaufen und den Namen zu tragen. Ihr Debüt gab die „Nationalelf“ vergangenes Jahr bei einem Turnier im Franz-Kremer-Stadion gegen die Traditionself „FC-Altinternationale“.

Köln: Komiker-Nationalmannschaft spielt Fußballturnier

Am Montag kommt die Truppe zum letzten Training vor dem Turnier in Mülheim zusammen. Wie sieht Fußballtraining aus, wenn rund zwanzig Comedians aufeinandertreffen? „Wir lecken da erstmal gegenseitig unsere Wunden und bemitleiden uns ein bisschen“, scherzt Martin Klempnow, besser bekannt als „Dennis aus Hürth“. Er führt aus: „Es sieht manchmal ein bisschen komisch aus, aber wir nehmen es wirklich ernst.“ Das würden auch die Verletzungen zeigen, die sie mit nach Hause tragen. „Auf Toilette zu gehen, ist einen Tag später schon schwierig.“

Klempnow hat selbst bis zur C-Jugend Fußball gespielt, „auch da war ich nur Auswechselspieler.“ Mittlerweile sei die Komiker-Nationalmannschaft aber um einige gute Fußballer gewachsen. „Und der Vorteil einer Komiker-Nationalmannschaft: Wir müssen nichts mehr lernen, schauspielern können wir.“ Theatralisch hinfallen und den Schiedsrichter anpöbeln sind kein Problem.

Matze Knop ist als Kapitän der Komiker-Nationalmannschaft spielerprobt. „Ich habe schon alles gespielt. Kreisliga, Bezirksliga, A-Jugend-Landesliga. Und auch jede Position.“ Das Schöne an der Komiker-Nationalmannschaft sei das Teamgefühl: „Wir sind eine Ansammlung von Einzelkämpfern auf der Bühne. Hier sind wir eine Mannschaft und spielen füreinander, das ist ein schönes Gefühl.“

Beim Turnier ist es mit der Zusammengehörigkeit aber schnell vorbei, da muss sich die Komiker-Nationalmannschaft in zwei Teams teilen. „Es gibt keine A- und B-Mannschaft, es gibt nur gut und schlecht.Und die Frage ist, welche Mannschaft ist welche? Das wird sich erst beim Turnier herausstellen.“

Knop ist auf jeden Fall heiß auf den Sieg und verwandelt sich kurzerhand in den schwäbelnden Trainer „Jürgen Klinsmann“: „Brust raus, wir müssen uns zeigen, wir müssen drangehen, wir müssen volle Möhre geben!“

Köln: Cat Ballou spielen Konzert nach Fußballturnier in Mülheim

Es gilt aber nicht nur das zweite Team der Komiker-Nationalmannschaft zu schlagen: Beim Turnier am Montag, dessen Erlöse an die Lukas Podolski Stiftung gehen, treten noch vier weitere Mannschaften an. Zu den Gegenspielern zählen dabei etwa Guido Cantz, Sarah Bora, Pietro Lombardi, der Influencer Mario Novembre, die ehemalige Profifußballerin Lena Goeßling und Cat-Ballou-Keyboarder Dominik Schönenborn.

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Annika Müller

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Cat Ballou spielen im Anschluss des Turniers auch ein Konzert, zum Fußballspielen konnte sich aber nur Schönenborn begeistern. „Gerade bei so einem kleinen Kick passiert ja gerne mal was, deshalb bin ich der Einzige, der das Risiko eingeht.“ Ein Sportunfall rund drei Wochen vor Sessionsbeginn wäre dramatisch für die Band. Aber Schönenborn, der im Juniorenbereich schon in der 2. Bundesliga gespielt hat und leidenschaftlicher FC-Fan ist („Mein Herz blutet gerade“), macht sich keine Sorgen: „Mit gebrochenem Bein werde ich hier schon nicht vom Platz gehen.“

Am Montag checkt er die Konkurrenz schon beim Training aus: „Luke Mockridge spielt nicht schlecht.“ Als Stürmer werde Mockridge ihm aber wohl nicht zu nah kommen, Schönenborn spielt hauptsächlich linkes Mittelfeld und Sturm, kann aber auch auf der Sechs auflaufen. Welcher Promi der Beste ist, wird sich am Montag dann auf dem Feld zeigen.