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Gleiserneuerung auf Mülheimer BrückeFörderbescheid über 44 Millionen Euro übergeben

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Großbaustelle: Sanierungsarbeiten auf der Mülheimer Brücke.

Sanierungsarbeiten auf der Mülheimer Brücke sind in vollem Gange.

Auf der Mülheimer Brücke soll mit dem Förderbescheid über 44 Millionen Euro die Erneuerung der Schieneninfrastruktur vorangebracht werden.

Auch wenn der motorisierte Verkehr seit dem 4. Februar nur noch in eine Richtung über den Rhein fließen kann: Auf der Mülheimer Brücke bewegt sich weiterhin viel, denn die Sanierungsarbeiten sind in vollem Gange. Davon konnte sich Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, am Freitagnachmittag überzeugen, als er sich auf der Baustelle aufhielt. Dorthin gekommen war er, um Kölns Verkehrsdezernent Ascan Egerer öffentlich einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 44 Millionen Euro zu überreichen.

Mit dem Geld wird die Erneuerung der Schieneninfrastruktur der maroden Rheinquerung gefördert. Der Anteil des Landes beträgt 7,5 Millionen Euro, der Rest kommt vom Bund. Mit der Förderung würden die Stadtbahnanlagen der Brücke „als eine der wichtigsten ÖPNV-Verbindungen zwischen den beiden Rheinseiten“ in Köln „fit für die Zukunft gemacht“, sagte Haase. Dies entspreche dem Ziel der Landesregierung, „mehr Menschen zum Umstieg auf die Schiene zu bewegen. Der Öffentliche Personennahverkehr muss eine echte Alternative zum Individualverkehr werden.“ Für die Stadt sei es „das erste große Sanierungsprojekt in dieser Form“, sagte Egerer zum Gesamtvorhaben, mit dem man „Erfahrungswerte“ für künftige Aufgaben sammle. Ohne finanzielle Förderung sei es „absolut schwierig, solche Projekte zu stemmen“.

Mülheimer Brücke erhält Förderbescheid über 44 Millionen Euro

Die Erneuerung der 1951 eröffneten Brücke, in die Teile des Vorgängerbauwerks integriert wurden, ist nicht nur wegen altersbedingter Schäden notwendig, sondern auch zur Verstärkung, weil die Belastung mit durch zunehmenden Verkehr gestiegen ist. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 301,5 Millionen Euro; ein Drittel davon sind Zuwendungen. Zur Gesamtinstandsetzung gehört, Teile des etwa einen Kilometer langen, aus vier Teilbauwerken bestehenden Brückenzugs abzureißen und komplett neu zu bauen; dies betrifft die linksrheinische Deichbrücke und die rechtsrheinische Rampe. Alle anderen Bereiche werde grundlegend saniert und verstärkt. Gerade hat die zweite Bauphase begonnen, in der die komplette Fahrbahnkonstruktion im Stadtbahnbereich erneuert wird. Bauteile in einer Höhe von etwa 35 Zentimeter würden abgetragen und gegen neue, vier bis sechseinhalb Tonnen schwere Teile ausgetauscht, sagte Sonja Rode, Leiterin des städtischen Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau.

Nicht nur die Schienen würden erneuert, ergänzte Jörn Schwarze, Technik-Vorstand der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), sondern zum Beispiel auch die Oberleitungsanlage. Die KVB kalkulieren die Projektkosten ihres Beitrags zur Sanierung aktuell mit circa 18,6 Millionen Euro; davon tragen der Bund 50 und das Land NRW zehn Prozent. Schwarze betonte, wie wichtig es sei, über ausreichend Mittel für Investitionen zu verfügen. Eben dies sei akut gefährdet: Wegen des 49-Euro-Tickets müssten die KVB große Einnahmeverluste hinnehmen. „Wir laufen in ein strukturelles Defizit und wissen nicht, wie es weitergeht.“

Am 2. April beginnt die heiße Phase des zweiten Bauabschnitts: Die Fahrbahndeckbleche unterhalb der KVB-Gleise werden ausgetauscht, und die gesamte Gleisinfrastruktur wird neu aufgebaut. Um diese Arbeiten durchführen zu können, werden die Stadtbahn-Linien 13 und 18 zwischen den Haltestellen „Slabystraße“ in Riehl und „Mülheim Wiener Platz“ bereits am Ostermontag, 1. April, um 22 Uhr für sieben Monate getrennt. Um den Ausfall auszugleichen, richten die KVB eine Ersatzbus-Linie und zusätzlich provisorische Stadtbahnlinien ein. Fußgänge und Radfahrer können nach wie vor den Fuß- und Radweg auf der Nordseite der Brücke nutzen.

Ende 2026 soll die gesamte Sanierung abgeschlossen sein. Wie der Verkehr dann fließt, wird sich zeigen. Einem Prüfauftrag des Stadtrats folgend, hat die Verwaltung die Möglichkeit untersucht, den Autoverkehr in beide Richtungen nur noch einspurig fließen zu lassen und die zwei anderen Fahrbahnen für Radfahrer zu reservieren. Egerer sagte, er rechne damit, dass dem Stadtrat in den nächsten Monaten eine Beschlussvorlage zum Untersuchungsergebnis präsentiert werde. Die Initiative „Neue Mülheimer Brücke“, die gerade ihre Konzepte vorgestellt hat, macht sich dafür stark, dass die Brücke anders als früher nicht mehr zweispurig in jede Richtung für Autos freigegeben wird.