AboAbonnieren

Gebetsrufe in ZentralmoscheeKölner Ex-OB Schramma reagiert mit Skepsis auf Antrag

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (3)

Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld (Symbolbild)

Köln – Der frühere Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma nimmt die Ankündigung der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), bei der Stadt einen öffentlichen Gebetsruf zu beantragen, mit Skepsis auf. „Wenn man das ihnen anbietet, muss man sich nicht wundern, dass sie das Angebot annehmen.“ Er rechne aber mit Protesten aus der Nachbarschaft gegen den Ruf des Muezzins zum Freitagsgebet. „Es handelt sich ohnehin um eine sehr lärmbetonte Ecke, es wird interessant sein, zu sehen, wie die Bevölkerung reagiert. Es könnte zu Auseinandersetzungen kommen.“

Zugleich zeigte sich Schramma glaubt nicht, dass der auf zwei Jahre anvisierte Modellversuch des Gebetsrufs später noch zurück genommen werden könnte. „Ich weiß nicht, wie das gehen soll.“

Zentralmoschee will Antrag auf öffentlichen Gebetsruf stellen

Zuvor hatten Verantwortliche der Ditib im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ angekündigt, für die Ehrenfelder Moschee einen Antrag auf einen öffentlichen Gebetsruf zu stellen. „Für unsere Gemeinde ist das sehr positiv“, sagte Murat Sahinarslan vom Moscheeforum. „Dass der Gebetsruf jetzt nun auch in Köln möglich ist, ist ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft pluraler und vielfältiger geworden ist“, ergänzte Zekeriya Altug von der Abteilung Gesellschaft und Zusammenarbeit.

Alles zum Thema Henriette Reker

Das könnte Sie auch interessieren:

Schramma wies auf die Probleme bei der Eröffnung der Moschee im Jahr 2018 hin. Damals war der türkische Präsident Erdogan eingeladen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatten nur sehr kurzfristige Einladungen erhalten. Unklar war bis zuletzt, welche Rolle sie bei der Feier spielen und ob sie Rederecht erhalten sollten. Auch Schramma nahm nicht an der Feier teil. „Bei mir hat sich noch keiner entschuldigt, sagte Schramma, der sich jahrelang für den Bau der Moschee eingesetzt hatte. Im Gespräch räumten die Ditib-Verantwortlichen Probleme ein, die aufgrund der kurzfristigen Planung entstanden seien.