AboAbonnieren

Update

Anschlagspläne auf Kölner Dom
IS-Terrorverdächtiger nimmt sich kurz vor Abschiebung offenbar das Leben

Lesezeit 2 Minuten
Wegen eines befürchteten Anschlags bewacht die Polizei den Dom. Die Silvesternacht blieb ruhig.

Wenige Stunden vor seiner geplanten Abschiebung, ist offenbar der 40-jährige Terrorverdächtige erhängt in seiner Zelle aufgefunden worden. (Archivfoto)

Der Verdächtige soll im vergangenen Jahr einen Anschlag auf den Kölner Dom geplant haben.

Wenige Stunden vor seiner geplanten Abschiebung nach Dagestan hat sich der 40-jährige Terrorverdächtige, der einen Anschlag auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom geplant hatte, offenbar in seiner Zelle erhängt. Das berichtet die österreichische „Kronen-Zeitung“.

Ein Sprecher der Landespolizeidirektion Wien bestätigte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Tod eines 40-jährigen Mannes, der sich in Abschiebehaft in die russische Republik Dagestan befunden hat. „Wir gehen aktuell von Suizid aus“, erklärte der Sprecher. Dass es sich um den Terrorverdächtigen handelt, wollte der Sprecher zunächst nicht bestätigen. „Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen können wir keine Angaben zum Hintergrund des Mannes machen.“

Der Mann rückte ins Visier der Ermittlungen, als die Sicherheitsbehörden vergangenes Jahr Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten hatten.

Alles zum Thema Polizei Köln

Hinweise auf geplantes Anschlagszenario am Kölner Dom

Vier Personen waren danach in Wien in Untersuchungshaft genommen worden. Im Mai 2024 war die U-Haft mangels unmittelbaren Tatverdachts aufgehoben worden. Doch gleichzeitig wurden Abschiebeverfahren gegen die vier eingeleitet.

Einer der vier, ein Tadschike, war an Heiligabend 2023 in Wesel am Niederrhein in Gewahrsam genommen und im Februar nach Österreich ausgeliefert worden. Die Polizei hatte Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario am Kölner Dom erhalten, die sich auf Silvester bezogen.

IS-Ableger „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ im Fokus der Ermittlungen

Zudem hatten Sicherheitsbehörden vor Weihnachten einen Hinweis auf einen möglichen geplanten Anschlag auf Wiener Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom bekommen. In Österreich wurden zwei Männer aus Tadschikistan und Dagestan, sowie eine Frau mit türkischen Wurzeln festgenommen.

Der Tadschike ist bereits abgeschoben worden, wie die österreichischen Nachrichtenagentur APA berichtete. Die Wiener Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen die ehemaligen U-Häftlinge wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung. Dabei steht die Gruppierung Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) im Fokus. Westliche Behörden und Experten gehen davon aus, dass der ISPK für den Anschlag in einem Veranstaltungszentrum in Moskau im März mit mehr als 140 Toten verantwortlich ist. (red mit dpa)


Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

Kontakte | Hier wird Ihnen geholfen Wir gestalten unsere Berichterstattung über Suizide und entsprechende Absichten bewusst zurückhaltend und verzichten, wo es möglich ist, auf Details. Falls Sie sich dennoch betroffen fühlen, lesen Sie bitte weiter: Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote.

  1. Telefonseelsorge – Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
  2. Kinder- und Jugendtelefon – Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
  3. Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention – Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de
  4. Beratung und Hilfe für Frauen – Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung unterstützen werden Betroffene aller Nationalitäten rund um die Uhr anonym und kostenfrei unterstützt.
  5. Psychische Gesundheit – Die Neurologen und Psychiater im Netz empfehlen ebenfalls, in akuten Situationen von Selbst- oder Fremdgefährdung sofort den Rettungsdienst unter 112 anzurufen. Darüber können sich von psychischen Krisen Betroffene unter der bundesweiten Nummer 116117 an den ärztlichen/psychiatrischen Bereitschaftsdienst wenden oder mit ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es in sehr vielen deutschen Kommunen psychologische Beratungsstellen.