Eine Studie sieht erhebliche Vorteile für Pendler Richtung Düsseldorf Hauptbahnhof und den Düsseldorfer Flughafen.
S-Bahnen bis OpladenWarum der neue Nahverkehrsplan für Pendler eine gute Nachricht ist

Eine neue Machbarkeitsstudie sieht Verlängerungen von S-Bahnlinien vor, die Pendlern Richtung Düsseldorf zugutekommen.
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Der Ausbau der S-Bahn rund um den Kölner Hauptbahnhof nimmt gerade erst richtig Fahrt auf, da legen die Aufgabenträger go.Rheinland und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit einer Machbarkeitsstudie das nächste Projekt vor, das den S-Bahn-Verkehr zwischen Köln und Düsseldorf deutlich verbessert. Danach könnte in Leverkusen-Opladen eine Schnittstelle entstehen. Die neue S-Bahnlinie 17, die nach den bisherigen Plänen linksrheinisch von Bonn über den Kölner Hauptbahnhof bis zum neuen Haltepunkt Köln-Kalk West fahren soll, würde im 20-Minuten-Takt bis Opladen verlängert. Die S-Bahn-Haltestelle Kalk-West wird im Zusammenhang mit dem Ausbau der S 11 zwischen Bergisch Gladbach und Köln entstehen.
Dort ergäbe sich am gleichen Bahnsteig eine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn-Linie, die aus Düsseldorf kommt und bisher nur bis Solingen fährt. Sie soll laut der Studie des Gutachterbüros Spiekermann im 30-Minuten-Takt bis Opladen verlängert werden.
Vorteile für Pendler aus dem Großraum Leverkusen
Vor allem für Pendler aus dem Großraum Leverkusen hätte das Vorteile. Sie könnte eine neue Direktverbindung nach Düsseldorf zum Hauptbahnhof und dem Flughafen nutzen.
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Die neue S-Bahn-Verbindung zwischen Köln und Düsseldorf
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Dazu sind mehrere Baumaßnahmen erforderlich: Die Trasse zwischen Köln-Mülheim und Solingen muss um ein auf drei Gleise erweitert werden. Im Vorfeld des Bahnhofs Mülheim müsste eine neue Brücke gebaut werden, damit die S 17 auf die Hauptstrecke fahren kann, ohne die anderen Gleise zu kreuzen. Außerdem sind vier neue Haltepunkte geplant: Köln-Höhenhaus, Köln-Dünnwald, Leverkusen-Morsbroich und Solingen Landwehr.
Die Studie wurde unter finanzieller Beteiligung der Kommunen Köln und Leverkusen sowie des Rheinisch-Bergischen Kreises erstellt. Nach Zustimmung der Gremien von go.Rheinland und VRR muss die weitere Vorgehensweise mit dem Landesverkehrsministerium sowie der DB InfraGO besprochen werden. Wann die Planungen konkret beginnen könnten, lässt sich derzeit noch nicht sagen.
Entlastung für viel befahrene Trasse
Der Nutzen-Kosten Faktor liegt bei 1,22 und damit über der erforderlichen Marke von 1,0, die erreicht werden muss, um Verkehrsprojekte durch den Bund und das Land NRW gefördert zu bekommen. Eine direkte S-Bahn-Verbindung zwischen Solingen und Düsseldorf über Hilden hatte die DB von vornherein ausgeschlossen.
Auf dem Streckenabschnitt zwischen Köln und Opladen verkehrt heute die Regionalbahn 48 halbstündlich in der Hauptverkehrszeit. Zusätzlich fährt stündlich der Regional-Express 7, der nur an den größeren Stationen hält. Auf beiden Linien steigen die Fahrgastzahlen kontinuierlich, ohne dass zusätzlichen Regionalzüge angeboten würden.
S-Bahn-Ausbau im Großraum Köln muss vorher abgeschlossen sein
Bevor das Projekt starten kann, muss der S-Bahnausbau im Großraum Köln abgeschlossen sein. Dazu gehören die Erweiterung des Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Köln-Messe/Deutz um jeweils zwei zusätzliche Gleise. Beide Projekte gehören zur sogenannten S-Bahn-Stammstrecke zwischen Deutz und dem Hansaring. Auch die Westspange zwischen Hansaring und Hürth-Kalscheuren muss erweitert werden, damit die neue S-Bahn-Linie 17 Platz bekommt.
Insgesamt soll sich die Zahl der S-Bahn-Linien im Bahnknoten Köln von derzeit fünf auf zehn verdoppeln. Bis das der Fall ist, dürften aber noch mindestens zehn Jahre ins Land ziehen. Anfang 2025 kalkulierte man für den S-Bahnausbau im Kerngebiet von Köln mit 2,3 Milliarden Euro. Davon trägt der Bund 75 Prozent, das Land hat 900 Millionen Euro zugesagt. 100 Millionen Euro sind zu diesem Zeitpunkt bereits in die Planungen geflossen.

So soll das Kölner S-Bahnnetz bis Mitte 2030 aussehen. Die neuen Pläne für den Knotenpunkt in Opladen sind noch nicht enthalten.
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Dabei verfolgen die Planer in erster Linie ein Ziel: Unabhängigkeit. Die Bahntrassen im Kölner Stadtgebiet auf der sogenannten Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Hansaring und der sich anschließenden Westspange zwischen Köln-West und Hürth-Kalscheuren sind so ausgebaut, dass die S-Bahn auf eigenen Gleisen fährt und deshalb 24 statt bisher 18 Züge pro Stunde und Richtung unterwegs sind. Schnellere Fernzüge, Regionalbahn und Güterzüge sind von der S-Bahn getrennt und behindern sich nicht länger gegenseitig.
Das ist die Voraussetzung, um komplett neue S-Bahnlinien einzuführen oder ehemalige Regionalbahn-Linien wie die RB 38 zwischen Bedburg und Köln, die bis Anfang der 2030er Jahre noch mit Diesel-Triebwagen fahren werden, auf S-Bahn-Niveau zu heben. S-Bahnen fahren grundsätzlich elektrisch und in einem dichteren Takt.