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Neues Viertel, neues KonzeptRestaurant „Guten Abend“ eröffnet neu in der Südstadt

Lesezeit 3 Minuten

Gastronom Jochen Hamann in seinem neuen Restaurant „Guten Abend“ in der Südstadt

Köln – Offenbar hatten Stammgäste ihres ehemaligen Restaurants am Brüsseler Platz einen guten Riecher, was ihre gelegentliche Frage betraf: „Weshalb seid ihr eigentlich hier, und nicht in der Südstadt?“

Seit zwei Wochen sind Eva Doerfel und Jochen Hamann nämlich tatsächlich dort, nur dass sie ihr neues „Guten Abend“ nun als Bio-Restaurant und nicht mehr als Gasthaus deklariert haben. Wer die beiden aus ihrer zehnjährigen Zeit im Belgischen Viertel kennt, wird sich möglicherweise über die Zusatzbezeichnung wundern, da bei ihnen noch nie etwas anderes als Bio-Produkte auf den Tisch kamen.

Von „Top of the Pops" ins Belgische Viertel

Das war bereits so, als sie noch keine Gastronomen, sondern Fernseh-Caterer waren: Erst in ihrer Heimatstadt Hamburg, dann in Berlin, wo sie unter anderem die Gäste der Musikshow „Top of the Pops“ bekochten, und dabei sämtliche Sonderwünsche der internationalen Stars zu berücksichtigen versuchten.

Alles zum Thema Brüsseler Platz

Maßgeblich verantwortlich für ihren Erfolg war der Umstand, dass sie hochwertigeres Essen anboten, als man es in diesem Gewerbe sonst kannte. Folglich wurden sie beim Umzug der TV-Firma direkt gefragt, ob sie nicht mit nach Köln kommen wollten, wo Doerfel als eine ihrer bisher größten Herausforderungen ein Streetfood-Buffet für die 3000 Gäste der Finalparty von „Deutschland sucht den Superstar“ stemmte.

Irgendwann sah das Paar aus seiner Wohnung am Brüsseler Platz, dass eine Lokalität gegenüber frei wurde. Daraufhin etablierten sie dort ihr Gasthaus. „Das war damals noch eine ganz tote Ecke“, erinnern sich die Gastronomen, die den Wandel der Örtlichkeit natürlich hautnah miterlebten und nach zehn Jahren feststellten, dass sich das Publikum mit verändert hatte und mit ihrem Konzept nicht mehr ganz so kompatibel zu sein schien.

Speisekarte wechselt alle 14 Tage

Hamann und Doerfel bezeichnen sich als Idealisten. Fleisch aus Massentierhaltung anzubieten, wäre für sie undenkbar. Insofern knüpft das neue „Guten Abend“ ans alte an.

Allerdings ist die Speisekarte in sich kleiner geworden und wechselt alle 14 Tage komplett. Aber immerhin behält die Karte die beiden Schwerpunkte bei: Vegetarisch und Fisch. Zusätzlich gibt es noch eine Kleinigkeiten-Karte.

Doerfel hat gerade eine Ausbildung zur Wildkräuter-Expertin absolviert. Davon werden die Gäste schon bald profitieren können – wie auch von dem Umstand, dass man auf der mediterran anmutenden Terrasse regengeschützt sitzen und zum Beispiel Seelachsfilet mit Spargel-Minze-Kartoffelpüree (16,50 Euro) Schwarzen Heilbutt mit Erbsen und Stampfgemüse (17,50 Euro) oder Tagliatelle mit Belugalinsen-Mangoldgemüse und getrockneten Tomaten (12,50 Euro) genießen kann. Es gibt Früh-Kölsch (0,2 l für 1,80 Euro) vom Fass sowie Becks, Leffe und Franziskaner. Offene Weine gibt es ab 5 Euro (0,2l).

Biorestaurant Guten Abend,

Vorgebirgsstraße 47, 50677 Köln.

☎ 0221-511600.

Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags 17-23 Uhr, Montag Ruhetag. www.gutenabend.org