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Anwohner befürchten LärmKVB-Abstellhalle soll 2020 eröffnet werden

Lesezeit 3 Minuten
KVB 1 Richtung Junkersdorf am Kölner Neumarkt

Die Linie 1 Richtung Junkersdorf

  1. Anwohner befürchten nächtlichen Lärm - KVB sieht keine Probleme

Köln-Weidenpesch – Die vorbereitenden Baumfäll-Arbeiten auf dem bisher verwilderten Areal sind bereits erledigt; in Kürze soll der eigentliche Bau der seit 2013 geplanten Stadtbahn-Abstellanlage auf dem Gelände der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) an der Mönchsgasse beginnen.

Neben ihrer bestehenden Bahn-Hauptwerkstatt wollen die Verkehrs-Betriebe für Gesamtkosten von 67,5 Millionen Euro eine Abstellhalle für 64 Stadtbahn-Waggons, also 32 Wagenpaare, errichten; hierfür haben sie seit Abschluss der Planfeststellung Ende 2017 Baurecht.

Im Pfarrheim Heilig Kreuz stellte sich das städtische Unternehmen nun erneut der Debatte mit den Anwohnern: Beim Info-Abend erläuterten Projektleiter Georg Kugel mit seinem Mitarbeiter Bernhard Willers, Nadja Meyer von der Abteilung Bahnbau und Pressesprecher Stephan Anemüller rund 70 Gästen das Vorhaben.

Schallschutz für die Anwohner

Der Mangel an nächtlichen Abstellflächen sei besonders im Linksrheinischen erheblich, so Kugel. "Einige unserer Bahnen steht derzeit nach Betriebsschluss an den unmöglichsten Stellen unbewacht herum; wir müssen in den nächsten Jahren wegen neuer Strecken und einer steigenden Fahrgastzahl weitere Fahrzeuge anschaffen." Geplant ist eine 100 mal 200 Meter große, komplett umschlossene Halle mit 16 Gleisen, Waschanlage und Technikräumen, ferner entsteht ein Lager mit angeschlossenem Fahrdienst-Gebäude.

Rund 70 Gäste waren auf KVB-Einladung ins Pfarrheim Heilig Kreuz gekommen, um sich über die Abstellhalle zu informieren.

Über die Grünfläche zwischen Neusser Straße, von wo aus die Bahnen zur neuen Halle abbiegen, und Simonskaul wird das Zuführungsgleis für die Bahnen entstehen. Es läuft dabei recht dicht an einigen Häusern vorbei, die an Stichstraßen des Simonskauls liegen; als Schallschutz wird deshalb entlang des Gleises eine Gabionen-Steinmauer errichtet. Bereits im April finden erste Arbeiten auf dem Gelände statt, denn für den Bau der Halle müssen Abstellgleise der bestehenden Hauptwerkstatt versetzt werden.

Der eigentliche Baubeginn für die Halle selbst ist für August geplant; ab Oktober 2019 sollen die Schienen verlegt werden. Die Eröffnung ist für Oktober 2020 vorgesehen. Gebaut werde wochentags zwischen 7 und 18 Uhr, nur im Ausnahmefall bis 20 Uhr, versicherte Kugel.

Bahnen kommen und gehen fast die ganze Nacht lang

In der Debatte kristallisierte sich heraus: Weniger wegen Beeinträchtigungen und Lärm in der Bauphase, sondern vielmehr wegen Belästigungen durch den eigentlichen Betrieb der Abstellhalle sorgen sich die Anwohner. Sie fürchten die Fahrgeräusche der Bahnen, den Autolärm der an- und abreisenden Mitarbeiter und laute nächtliche Kollegen-Gespräche vor der Halle.

"Die Ankunft der Bahnen im Depot verteilt sich jedoch von 20, 21 Uhr abends bis zwei Uhr nachts", so Anemüller. "Die ersten Bahnen gehen zwischen 4 und 4.30 Uhr morgens heraus. Und in den Wochenend-Nächten fahren viele Bahnen durch, dann gibt es weniger Einfahrten."

Man habe das Zufahrtsgleis bewusst in einem großen Bogen angelegt, um die Anwohner zu entlasten. Außerdem versicherten die KVB-Mitarbeiter nochmals, dass es nachts keine Rangierfahrten zwischen Abstellhalle und Hauptwerkstatt geben werde. "Und was die Mitarbeiter der Halle betrifft, wird es kein Kommen und Gehen über die gesamte Nacht geben. Sie kommen abends an und bleiben in der Regel für die Dauer der Schicht in der Werkstatt", so Anemüller. Die Personal-Parkplätze auf dem Gelände habe man extra nach Norden verlegt, von der südlich ans Gelände grenzenden Stettiner Straße fort.

Eine Auswahl von Informations-Material zum Bauvorhaben stellen die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) auf ihrer Website bereit.

www.kvb.koeln/abstellanlage-weidenpesch