Am Erich-Kästner-Gymnasium wurden in kleinen Teams von Mitgliedern des Theater- und Medien-Wahlpflichtfachs eigene Werke produziert.
SchulprojektErich-Kästner-Gymnasium präsentiert eigens produzierte Kurzfilme im Kino
Als sie aus ihrer Narkose aufwachen, finden sich die vier Mädchen und Jungen in einem riesigen Wald wieder. Was passiert war, haben sie vergessen – ebenso, wie sie hierhin gelangten. Erst recht wissen die zuvor entführten Jugendlichen im Kurzfilm „Das Experiment“ nicht, dass sie die unfreiwilligen Hauptpersonen eines wissenschaftlichen Versuchs sind: Ein Forscherteam untersucht mit versteckter Video-Beobachtung, wie sie sich in dieser ungewohnten Lage zurechtfinden und wie sich die Gruppendynamik entwickelt. Doch als einer der Teilnehmer nach langer Zeit in der Gruppe per Zufall an den Rand des Waldes vorstößt, droht das Experiment außer Kontrolle zu geraten.
Der zweite Kurzfilm „Runaway“ ist ein kleines Sozialdrama: Um ihrer Mutter aus der finanziellen Enge herauszuhelfen, soll ein Mädchen gegen ihren Willen verheiratet werden. Schweren Herzens entschließt sie sich deshalb zur Flucht aus der gemeinsamen Wohnung, um sich ihrer eigentlichen Liebe, dem Tanz, zu widmen.
Erich-Kästner-Gymnasium bietet nach einigen Jahren wieder Kurzfilmprojekt
Die dritte Gruppe aus dem Wahlpflichtfach Literatur, Theater und Medien am Erich-Kästner-Gymnasium (EKG) setzt mit seinem Werk „Verpasste Chancen“ auf das Motto: Was wäre gewesen, wenn? Ein wenig erinnernd ans Prinzip des deutschen Actiontrillers „Lola rennt“, wird die gleiche Szenerie – beim Skaten auf der Lohserampe rempelt ein Junge aus Versehen ein Mädchen an, das am Rand steht, woraufhin die beiden kurz ins Gespräch kommen – mehrfach erzählt, jedoch mit unterschiedlichen Entwicklungen und völlig anderen Ausgängen der Geschichte. In einer Version enden die beiden als glückliches Paar, eine Version nimmt ein trauriges, eifersüchtiges Ende.
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Erstmals seit einigen Jahren hat es am Erich-Kästner-Gymnasium ein Kurzfilmprojekt gegeben. Vor vollem Haus im „Filmpalette“-Kino an der Lübecker Straße 15 waren alle Werke der Schülergruppen nun erstmals zu sehen. Nachdem das Filmprojekt in der vorherigen Auflage mit Mitgliedern der Jahrgangsstufe 11 stattgefunden hatte, waren diesmal 22 Schülerinnen und Schüler mit dem Wahlpflichtfach aus der Jahrgangsstufe 9 vor und hinter der Kamera zu sehen.
Mit einminütigen Filmen begonnen
„Wir haben zunächst mit einminütigen Filmen angefangen, damit die Gruppen lernen können“, so der Englisch- und Deutschlehrer Andreas Brettschneider, der den Kurs leitet. „Im zweiten Halbjahr haben wir mit den zehn- bis 15-minütigen Filmen weitergemacht.“
Alle Gruppen arbeiteten komplett in Eigenregie und ohne externe Hilfe – von Story-Entwurf über Drehbuch, Filmarbeiten, Schnitt und Requisite. Auch thematisch waren sie völlig frei – mit einer einzigen Ausnahme. „Die Filme mit dem klassischen Motiv, wo am Anfang eine Leiche zu sehen ist und sich die ganze Handlung darum dreht, wer der Täter war – die kann ich nicht mehr sehen“, erläutert Brettschneider lachend. Gedreht wurde an Orten quer durch Köln, etwa im Cranachwäldchen, der Nibelungensiedlung, der Siedlung Alzeyer Straße in Bilderstöckchen oder am S-Bahnhof Hansaring.
Von den Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Lehrkräften im Kinosaal gab es jeweils Applaus für die ideenreichen Kurzfilme – sowie gelegentliche Lacher bei kurios geratenen Szenen. Auch in den Folgejahren soll das Filmprojekt stattfinden, sofern ein neuer Kurs zustande kommt.