Trotz Bedenken aus der Kölner Verwaltung hält die Bezirksvertretung an ihrer Idee einer Buslinie fest, die dem Verlauf der Inneren Kanalstraße und der Uni-Straße folgt. Die anderen Kölner Bezirksvertretungen haben sich der Forderung angeschlossen, denn die bisherigen Routen seien nicht ausreichend.
Bezirksvertreter vs. VerwaltungNeue Buslinie bis zur Kölner Uni gefordert
Die jahrelang geforderte Busverbindung entlang der Inneren Kanalstraße und der Universitätsstraße, zwischen Zoo/Flora und Universität, soll nach dem Willen von gleich vier Bezirksvertretungen zügig kommen. In ihren Sitzungen sprachen sich die Stadtbezirks-Parlamente der Innenstadt, von Ehrenfeld, Lindenthal und Nippes für die Einführung einer solchen Linie aus. Angestoßen hatte das neue Nippeser Mehrheitsbündnis aus Grünen-Fraktion, FDP, Linken sowie der Fraktion Gut & Klimafreunde den neuen Anlauf im Dezember 2021.
Die anderen Bezirksvertretungen, durch deren Gebiet die neue Verbindung laufen soll (im Falle der Innenstadt: dieses tangiert), schlossen sich an. Auf ihren Sitzungen zwischen Ende Oktober und Anfang November bekräftigten die vier Gremien ihren Ruf nach dem neuen Bus, der – analog zur Gürtel-Bahnlinie 13 – die Stadtteile ringsum die Innenstadt direkt miteinander verbinden soll, ohne selbst in die City zu fahren. Wie von der SPD-Ratsfraktion im Verkehrsausschuss angeregt, könne eine Verknüpfung mit einem Schnellbus in Richtung Kalk geprüft werden.
Die Bezirksvertretungen sind gegen die Kölner Verwaltungsvorlage
Dies soll aber die Einrichtung der neuen Linie nicht behindern. Zugleich sprachen sich die Bezirksvertretungen gegen die Vorlage der Verwaltung aus, die neue Verbindung im Rahmen des geplanten Kölner Expressbus-Netzes lediglich prüfen zu lassen. Das städtische Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung und die KVB hatten sich skeptisch zu der Buslinie auf der Inneren Kanalstraße geäußert: Schließlich gebe es mit der KVB-Buslinie 142 und der Bahnlinie 13 ein vergleichbares Angebot. Zudem gebe es entlang der Inneren Kanalstraße wenig direkte Anlieger und damit Fahrgäste.
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Die Route läge zu weit weg von den Siedlungskernen sowohl in der City als auch in den Stadtteilen, und auch von möglichen Umsteige-Haltestellen wie der Gutenbergstraße (Linie 5) oder der Piusstraße (Linien 3 und 4). Diese Argumente wies die Bezirksvertretung Nippes in ihrem beschlossenen Änderungsantrag zurück: Sehr wohl gebe es Anwohner, vor allem in den Hochhäusern an der Inneren Kanalstraße auf der Innenstadt-Seite des Grüngürtels in Höhe Venloer Straße. Mit dem geplanten DEVK-Hochhaus am Zoo käme eine wichtige Start- und Ziel-Adresse hinzu, zumal auch Zoo, Flora und Lentpark selbst bedeutende Freizeitziele seien.
Kölner Verwaltung ist skeptisch
Die Bahnlinie 13 verkehre viel weiter stadtauswärts als die geplante Verbindung, die Buslinie 142 sei zu langsam und indirekt unterwegs. Zudem seien die zahlreichen Umsteige-Möglichkeiten zu anderen Bus- und Bahnlinien attraktiv. „Es ist nicht einzusehen, warum man in Köln immer erst in die Innenstadt hinein und dann wieder herausfahren muss, um von A nach B zu kommen“, führten Grünen-Fraktionschef Max Beckhaus sowie Inga Feuser (Gut & Klimafreunde) aus. Bereits 2009 hatte die Verwaltung geprüft, eine Buslinie entlang der Inneren Kanalstraße einzurichten, entschied sich dann aber – vor allem wegen des starken Verkehrs auf der Ringstraße um die City – dagegen.
Als Kompromiss wurde ab Dezember 2009 die Buslinie 142, die zuvor zwischen S-Bahnhof Nippes und Friesenplatz pendelte, bis zur Universität verlängert. Ihr vorheriger Abschnitt durch die City entfiel dabei. Nachdem sie zunächst vom Merheimer Platz in Nippes durch Neuehrenfeld und Ehrenfeld führt, fährt sie ab der Weinsbergstraße auf der Inneren Kanalstraße/Universitätsstraße. Bereits kurz nach Einführung der neuen Route erwies sich die Linie als eine der fahrgaststärksten Kölns. Inzwischen ist sie an ihrem südlichen Ende bis zum Ubierring verlängert worden.