Der Blindgänger hat sich laut Stadt Köln als verschüttetes Treppenhaus entpuppt. Eine Senioreneinrichtung war bereits evakuiert worden.
Kein Blindgänger gefundenFehlalarm bei vermuteter Bombe an der Mülheimer Brücke
Die vermeintliche Weltkriegsbombe an der Mülheimer Brücke, nach der seit Dienstag gesucht worden war, hat sich als verschüttetes Treppenhaus aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg herausgestellt. Das sagte eine Sprecherin der Stadt Köln am Mittag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf gab um 14.17 Uhr Entwarnung.
Im Zuge der geplanten Baumaßnahmen an der Mülheimer Brücke in Köln hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst am Dienstag einen Verdachtspunkt für einen Blindgänger ausgemacht. Am Donnerstagmorgen begannen vorsorgliche Evakuierungen, Straßen wurden gesperrt.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Düsseldorf war seit Donnerstagvormittag im Einsatz und versuchte, zu dem Gegenstand vorzudringen.
Mögliche Weltkriegsbombe in Köln gefunden: Bis zu 10.000 Menschen könnten betroffen sein
Hätte sich die Vermutung bestätigt und es sich um eine noch intakte Bombe gehandelt, hätte der Bereich großräumig evakuiert werden müssen. Dies hätte laut Stadt unter Umständen bis zu 10.000 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen.
Die Evakuierung des Seniorenzentrums mit rund 1000 Bewohnern hatte um neun Uhr begonnen. Etwa 300 Bewohner kamen bei Familienangehörigen unter. Einige wurden zur Messe in Deutz gebracht oder in nahegelegene Seniorenheime, wo sie versorgt wurden, so der Sprecher.
Die vorsorglich evakuierten Bewohner und Bewohnerinnen werden aktuell wieder zurückgebracht, daher bleibt die Boltensternstraße zunächst noch gesperrt. Auch an den Zufahrten (beispielsweise am Niederländer Ufer und der Riehler Straße) wurden Sperren eingerichtet.
Bereits 73 Senioren wurden in umliegende Krankenhäuser und Pflegeheime transportiert
„Bisher läuft alles nach Plan“, hatte Ulrich Laschet, Pressesprecher der Kölner Feuerwehr am Donnerstagvormittag gesagt. In Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt hätte man bereits 73 Bewohner des Seniorenzentrums in umliegende Krankenhäuser und Pflegeheime transportiert. Dabei handelt es sich um Menschen, die besondere medizinische Betreuung brauchen.
Hätte sich der Verdacht bewahrheitet, dass es sich um eine Bombe handelt, wären zunächst infektiöse und sitzende Patienten aus dem Seniorenzentrum evakuiert worden, bevor die restlichen Bewohner des Seniorenzentrums ohne medizinische Einschränkungen abtransportiert worden wären.
Auf einem Parkplatz im Niehler Industriegebiet hatten sich Mitarbeiter von Ordnungsamt, technischen Hilfswerk, Malteser, Polizei und Feuerwehr versammelt und auf ihren Einsatz gewartet. Auch mehrere Busse der KVB standen für die Evakuierung bereit.
Es hätten zahlreiche Straßen wie Niederländer Ufer und Boltensternstraße für den Verkehr gesperrt werden müssen. Ebenfalls betroffen wären KVB-Linien betroffen gewesen. Die Mülheimer Brücke ist für Sanierungsarbeiten seit April für sieben Monate gesperrt. (red)