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„Völlig marode“Rot-weißes Büdchen vor dem Kölner Zoo ist verschwunden

Lesezeit 3 Minuten
Nur noch Trümmer sind von dem rot-weißen Büdchen vor dem Zoo zu sehen.

Nur noch Trümmer sind von dem rot-weißen Büdchen vor dem Zoo zu sehen.

Generationen von Zoo-Besuchern kannten das markante Büdchen, nun wurde es abgebrochen. Was nun mit dem Platz passiert.

Das rot-weiße Büdchen vor dem Zoo wird derzeit abgebrochen. Nur noch ein paar Bretter und ein alter Kühlschrank sind zu sehen. So verschwindet der Kiosk, der für Generationen das Bild vor dem Haupteingang des Zoos mitprägte und um den es zuletzt einige Diskussionen gab. 55 Jahre lang hatten Margarita und Manfred Kaenders das markante Büdchen geführt, im Sommer 2022 mussten sie es aus Altergründen aufgeben. Im September 2022 kaufte der Zoo den Kiosk, über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Seitdem stand das Büdchen leer.

Zoo-Vorstand: Weiternutzung des Büdchens ist nicht möglich

Beim Kauf hieß es noch, der Zoo würde den Kiosk möglicherweise weiternutzen. Dazu müsse er aber erst einmal auf seinen Zustand untersucht werden. Das Häuschen wurde 1943 gebaut. Es besteht aus einem Stahlgerüst und Holzwänden, eine Heizung gab es nicht. Zoo-Vorstand Christopher Landsberg sagt nun auf Anfrage: „Wir haben das alles geprüft, aber das Büdchen ist völlig marode. Eine Weiternutzung war nicht möglich.“

Margarita und Manfred Kaenders stehen im Sommer 2022 vor ihrem Büdchen.

Margarita und Manfred Kaenders im Sommer 2022 vor ihrem Büdchen

Stattdessen will der Zoo einen neuen Kiosk an derselben Stelle aufstellen und auch die beiden Kassenhäuschen, die bisher gegenüber dem Eingang stehen, dorthin verlegen, so Landsberg. „Bis zum Frühjahr“ soll hier ein neues Gebäude in Containerbauweise entstehen, genaue Pläne gebe es aber noch nicht. „Wir wollen flexibel sein.“ Denn langfristig ist eine aufwendige Neugestaltung des gesamten Eingangsbereichs des Zoos geplant. Der neue Kiosk sei da nur eine Zwischenstufe. „Die große Lösung kommt erst später.“

Die„ große Lösung“ wird auf der Website so beschrieben: „Der Zoo erhält ein neues Gesicht, einen freundlichen, übersichtlichen Haupteingangsbereich, der sich über einen weiträumigen Platz zur Riehler Straße öffnet. Mit der Aktivierung der vorgelagerten Bestandswiese rückt der Zoo an die Zoobrücke heran und erlangt allein durch die räumliche Veränderung eine noch größere Präsenz im Bewusstsein der Menschen.“

Kiosk-Besitzer hatten zwei Anwälte eingeschaltet

In diese Pläne hätte das Büdchen wohl ohnehin nicht gepasst. Das hatte das Ehepaar Kaenders schon befürchtet. Die Kioskbesitzer waren außerdem lange im Unklaren darüber, ob nach Jahrzehnten mit Sondernutzungserlaubnis und uralten Verträgen das Büdchen hier überhaupt weiterbetrieben werden könne. Dann hätten sie nicht verkaufen können und ihre Alterssicherung wäre dahin gewesen. Sie hatten 2022 zwei Anwälte eingeschaltet, um die Situation klären zu lassen. Einer davon war Peter Storsberg, der einst das „Bundesbüdchen“ im ehemaligen Bonner Regierungsviertel rettete.

Vor dem Kauf durch den Zoo im vergangenen Jahr hatte Landsberg gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ noch geäußert, dass das Büdchen „in keinster Weise unseren Ansprüchen“ genüge; der Zoo habe „kein Interesse daran, dass es weiter betrieben wird“. Nun sind Tatsachen geschaffen und vor dem Zoo steht nun nur noch der große Drache, der für das China-Lights-Festival wirbt.