Nach dem Großeinsatz wegen eines vermeintlichen Bombenfundes zeigen sich Riehler Heimstätten und Einsatzkräfte zufrieden und erleichtert.
Verdachtsfall an der Mülheimer BrückeTreppenwerk statt Bombe – Erleichterung im Seniorenzentrum nach Fehlalarm
Eine Bombe? Ein Stück Metall? Oder gar eine Badewanne, wie sie in der Vergangenheit bereits bei Ausgrabungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes in Köln gefunden wurde? Um 14.17 Uhr war das Rätselraten vorbei: Der verdächtige Gegenstand, der bei Bauarbeiten an der Mülheimer Brücke gefunden worden war, entpuppte sich nicht als Blindgänger, sondern als altes Treppenbauwerk. Eine umfangreiche Evakuierung, bei der unter Umständen bis zu 10.000 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser hätten verlassen müssen, war nicht mehr nötig.
Schon vor Wochen hatten Bauarbeiter den Gegenstand laut Stadt bei den Arbeiten entdeckt. Um auf eine mögliche Evakuierung bestmöglich vorbereitet zu sein, begannen die weiteren Untersuchungen jedoch erst am Donnerstag. Am Dienstag informierte die Stadt dann die Öffentlichkeit über den Verdachtsfall.
Rund 550 Senioren in Köln-Riehl mussten Seniorenzentrum verlassen
Dass diese Vorbereitung nötig war, hat vor allem einen Grund: Nicht weit von der Fundstelle entfernt befinden sich die Riehler Heimstätten, ein Seniorenzentrum, in dem rund 1000 ältere Menschen wohnen. Je nach Größe der Bombe hätten zusätzlich zu ihnen etwa 10.000 weitere Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser hätten verlassen müssen.
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Unter den Bewohnern des Seniorenheims befinden sich teilweise bettlägerige Menschen sowie solche, die intensivmedizinisch betreut werden müssen. Deswegen starteten Feuerwehr und Ordnungsamt um 9 Uhr morgens eine vorsorgliche Evakuierung der Heimstätten, damit im Falle eines Bombenfundes alles schnell gegangen wäre.
Die Boltensternstraße wurde gesperrt. Auch an den Zufahrten, beispielsweise am Niederländer Ufer und der Riehler Straße, wurden Sperren eingerichtet, um die Anwohner des Seniorenzentrums schneller transportieren zu können.
Gleichzeitig versammelten sich auf einem KVB-Gelände in der Nähe des Seniorenheims rund 450 Mitarbeitende von Feuerwehr, Ordnungsamt und Hilfswerken und warteten dort auf Neuigkeiten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes. Auch mehrere Busse der KVB standen bereit, um beim Transport der Anwohner zu helfen.
Einsatz verlief komplikationslos
Etwa 300 Bewohnerinnen und Bewohner wurden in Wohnungen von Familienangehörigen untergebracht, 250 weitere Personen brachten die Rettungskräfte in naheliegende Krankenhäuser und andere Pflegeheime, sagte Einrichtungsleiterin Susanne Bokelmann: „Ein Teil der Bewohner, vor allem Rollstuhlfahrer haben wir vorerst hier behalten – zum Glück konnten sie auch hier bleiben.“
Für Bokelmann war es bereits die sechste Evakuierung wegen eines Bombenfundes. „Diesmal lief es wegen der guten Verbreitung entspannter als bei den vergangenen Malen. Da hatten wir viel weniger Vorbereitungszeit.”
Als der Kampfmittelbeseitigungsdienst schließlich zum Gegenstand vordringen konnte und Entwarnung gab, war das für Bokelmann trotzdem eine Erleichterung. Am späten Nachmittag sollten alle Bewohner wieder zurück sein. „Dann gibt es wie gewohnt Abendessen hier zu Hause.“ Auch Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet zog nach dem Großeinsatz ein positives Fazit: „Der Einsatz verlief komplikationslos. Mit dem Ablauf sind wir sehr zufrieden.“ Wie das Treppenbauwerk in die Nähe der Mülheimer Brücke gelangen konnte, war am Donnerstag allerdings noch nicht klar.