Köln-Ehrenfeld – Börek, Dürüms, türkische Biersorten und orientalische Leckereien - die Supermarktkette Karadag bringt seit 2010 die Vielfalt der anatolischen und arabischen Küche in den deutschen Einzelhandel. Neben einer Filiale in Recklinghausen betreibt das Unternehmen dabei auch neun Standorte in Köln - von denen nun jedoch einer wegfallen musste.
Supermarkt macht Platz für Neubau
Kunden der Filiale auf der Subbelrather Straße 234 stehen statt vor gefüllten Regalen jetzt nämlich vor Bauzäunen, das Geschäft ist seit Anfang des Monats abgesperrt und geschlossen. Der Grund dafür ist nicht etwa fehlender Absatz sondern das alte Lied der Ehrenfelder Baustimmung, das überall im Veedel gepfiffen wird: Wie die Karadag GmbH mitteilte, wird das Gebäude des Supermarktes abgerissen werden, um Platz für einen Neubau zu schaffen. So plant es die Savvy Group, ein Immobilienunternehmen mit Sitz in München. Das Unternehmen ist als Projektentwickler auf die Schaffung von städtischem Wohnraum spezialisiert und möchte auch an der Stelle des Supermarktes ein Bauprojekt realisieren.
Lückenschluss an der Subbelrather Straße in Köln
Mit dem Abbruch des einstöckigen Geschäftes soll so die Lücke zwischen dem denkmalgeschützten Wohnhaus an der Ecke zum Ehrenfeldgürtel und dem vor einigen Jahren fertiggestellten Neubau an der Subbelrather Straße 232 geschlossen werden. Was auf dem Gelände des Supermarktes jedoch genau geplant ist, liegt derzeit noch im Unklaren. Auch Michael Dinkel, der Geschäftsführer der Savvy Group, machte zu dem Vorhaben auf Anfrage keine näheren Angaben, da sich das Unternehmen grundsätzlich nicht zu laufenden Verfahren äußere. Nur die voraussichtliche Bauzeit ist bekannt - diese wird rund 18 Monate in Anspruch nehmen. Auch ein Blick auf die Website des Unternehmens verrät lediglich, dass am Standort des Supermarkt ein Wohnhaus entstehen soll - zu der Anzahl der Wohneinheiten aber finden sich auch hier keine Angaben. „Die künftigen Bewohner werden einige gastronomische und kulturelle Highlights der altehrwürdigen Rheinmetropole direkt vor der Tür haben”, heißt es auf der Internetpräsenz des Projektentwicklers, „und in modernen Häusern wohnen, die sich behutsam in die bestehende Bebauung vor Ort einfügen.”
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Gleichzeitig plant diese ein weiteres Bauprojekt in Ehrenfeld, nur rund 200 Meter vom Karadag Supermarkt entfernt. Im alten Gebäude der Post am Ehrenfeldgürtel 125 soll ebenfalls eine Wohnanlage entstehen. Auf dem 6.600 Quadratmeter großen Grundstück ist der Bau eines sechsstöckigen Wohnhauses geplant, in dessen Erdgeschoss jedoch auch Geschäfte des Einzelhandels und gastronomische Betriebe unterkommen sollen. Die oberen Stockwerke sind für das Wohnen und ein Hotel vorgesehen. Der Großteil der insgesamt 280 Wohneinheiten soll aus Ein-Zimmer-Apartments bestehen.
Für Ehrenfeld, das schließlich von einer großen kulturellen Vielfalt geprägt ist, fällt mit dem Karadag Supermarkt jedoch der Größte Händler für orientalische Lebensmittel im Veedel weg. Glücklicherweise bleiben dem Viertel kleinere Alternativen erhalten und auch die weiteren Märkte des Unternehmens bleiben geöffnet. Schließlich betreibt die Kette noch Filialen in Kalk, Buchforst, Vingst, Weiden und in der Innenstadt.