Köln – Nachdem in der Nacht zum vergangenen Samstag ein 42-jähriger Mann vor dem queeren Nachtclub „London Pub“ im norwegischen Oslo tödliche Schüsse abgegeben hatte, stellt sich auch in Köln die Frage nach der Sicherheit rund um den Christopher Street Day (CSD).
Der Anschlag geschah am Vorabend der in Oslo für dieses Jahr besonders groß geplanten Pride-Parade. Viele Menschen aus der LBGTQ-Szene hatten sich zum Feiern getroffen. Zwei Menschen starben bei dem Anschlag – mindestens 21 wurden verletzt.
„Wir sind bestürzt“, sagte Hugo Winkels, Sprecher des Kölner Lesben- und Schwulentags (Klust), zum mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag in Oslo. „Egal, welche Ideologien solche Menschen im Kopf haben: Wir werden weiterhin friedlich, laut und bunt für unsere Rechte kämpfen“, so Winkels.
Der Klust reagiert auf das Attentat mit einer Ergänzung des CSD-Straßenfests: Am Sonntag wird gegen 17.15 Uhr das Bühnenprogramm auf allen Plätze unterbrochen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zum Gedenken an die Opfer eine Schweigeminute einlegen.
Polizei Köln sieht keine konkrete Gefährdung
Nach Angaben der Polizei gibt es aktuell keine Anhaltspunkte, die für eine konkrete Gefährdung der Veranstaltungen rund um den CSD in Köln sprechen. „Natürlich fließen auch die Erkenntnisse aus dem Vorfall in Oslo in die fortlaufende Gefährdungsbewertung ein“, sagte eine Polizeisprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Polizei stehe diesbezüglich auch mit den Sicherheitsbehörden im Land und Bund im engen Kontakt.
Die CSD-Parade am kommenden Sonntag werde als Versammlung durch die Polizei geschützt. Darüber hinaus sei die Polizei am ganzen Wochenende mit zusätzlichen Präsenzkräften im Dienst. „Eine abschließende Aussage zu dem Kräfteeinsatz am 3. Juli trifft die Polizei erst nach Abschluss der Abstimmungsgespräche mit anderen Sicherheitsbehörden, unter anderem BKA und LKA“, sagte die Polizeisprecherin.
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Die große Pride-Parade in Oslo war nach dem Anschlag abgesagt worden. Einige Tausend Menschen zogen trotzdem durch die Straßen, um ein Zeichen gegen Terror und Hass zu setzen und vor dem „London Pub“ Blumen niederzulegen.