Köln – Die Parkstadt Süd zwischen Luxemburger Straße und Rheinufer wirft ihren ersten Schatten voraus. Im größten Kölner Stadtentwicklungsgebiet soll auf einer Fläche mit einer Größe von 115 Hektar in den nächsten zehn bis 15 Jahren ein völlig neuer Stadtteil mit Wohnungen und Büros entstehen. Gleichzeitig soll der Innere Grüngürtel – der bislang an der Luxemburger Straße endet – bis zum Rhein verlängert werden.
Der Stadtrat sollte jetzt entscheiden, dass an der Bonner Straße ein erstes Stück der Parkstadt umgesetzt wird. Die Gebäude des ehemaligen Güterbahnhofs Bonntor, die sich seit Ende 2014 im Eigentum der Stadt befinden, sollen „zeitnah“ abgerissen werden – geplant ist der Abbruch für den Sommer dieses Jahres. Die Grünen meldeten in der Ratssitzung jedoch kurzfristig Beratungsbedarf an, weshalb die Entscheidung vorerst vertagt werden musste.
Auf Kölner Grundstück soll „Pionierpfad“ entstehen
Auf dem nach dem Abbruch freiliegenden Grundstück neben dem Großmarkt wird voraussichtlich im Herbst zwischen Vorgebirgsstraße und Bonner Straße ein sogenannter „Pionierpfad“ angelegt, der einen Spaziergang entlang des Bahndamms zwischen Südstadion und Friedenspark möglich machen soll.
In einem zweiten Schritt soll auf dem Areal im Bereich der ehemaligen Gleisflächen der sogenannte „Pionierpark“ entstehen – auf Grundlage eines städtebaulichen Wettbewerbs. Die Anlage soll aus Natur-, Obst- und Liegewiesen sowie aus Bolzplätzen und Schotterflächen bestehen. Der Innere Grüngürtel soll laut Verwaltung an dieser Stelle in „hoher gestalterischer und funktionaler Qualität“ verlängert werden.
Ehemaliger Güterbahnhof soll als Grünfläche genutzt werden
Sowohl der Pionierpfad als auch der Pionierpark sind Konzepte, die unter Beteiligung der Bürger im kooperativen Verfahren entwickelt wurden. Ein eigener Planungsbeschluss für die beiden Vorhaben ist nicht notwendig, da der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates bereits im Februar 2019 entschieden hat, den ehemaligen Güterbahnhof in Zukunft als Grünfläche zu nutzen.
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Die Gebäude auf dem Gelände befinden sich nach Angaben der Stadt in einem sehr schlechten Zustand. Die ehemaligen Lagerhallen sind seit Ende 2019 ungenutzt – die Mietverträge sind ausgelaufen. Bevor die Verwaltung die Immobilien abreißen kann, muss die Bausubstanz umfangreich auf mögliche Schadstoffe wie Asbest untersucht werden. Sollten sich in den Gebäuden Gefahrstoffe befinden, müssen diese entfernt werden, bevor der Abriss beginnen kann. Die Stadt rechnet damit, dass die Abbrucharbeiten rund drei Millionen Euro kosten werden.