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Ponton kommt doch nichtSchwimmende Insel vor Köln-Deutz war längst gestrichen

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Kommt nicht: Insel-Idee in Köln

Köln – Der Traum von der schwimmenden Insel im Rhein währte nur kurz: Am Mittwoch berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die Pläne für eine Erweiterung des Rheinboulevards entlang der alten Messehallen bis zum Rheinpark – und zeigte computeranimierte Bilder eines begehbaren Pontons, der nördlich der Hohenzollernbrücke im Rhein verankert ist. Diese stammten aus der offiziellen Vorlage der Verwaltung, die Ende Juni im Umweltausschuss des Stadtrates erstmals beraten werden soll.

Doch bereits am Mittwochnachmittag ruderte die Stadt zurück. Es handele sich um Pläne, die längst verworfen seien. Bereits vor zwölf Jahren habe man sich von der Insel-Idee verabschiedet. „Es gab zu viele Fragen hinsichtlich der Finanzierbarkeit und der Praktikabilität“, sagte Stadtsprecherin Inge Schürmann am Mittwoch. Auch die rechtliche Beurteilung eines solchen Pontons sei völlig ungeklärt.

Es seien leider „alte Pläne“ gewesen, die man der Ratsvorlage beigelegt habe, so Schürmann weiter. Noch vor kurzem hatte die Stadt allerdings auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Aktualität der Illustrationen bestätigt. Ohne den Ponton bleibt von den Plänen des Berliner Landschaftsarchitekturbüros Planorama ein durchgehender befestigter Weg zwischen Hohenzollernbrücke und den Rheinterrassen mit angrenzenden Rasenflächen und kleineren Verbindungswegen. Der Bau des rund 400 Meter langen Wegestücks soll rund 1 Million Euro kosten und zwei Jahre dauern – auch ohne den Ponton.

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Für die Planung auf Basis des Entwurfs von 2007, mit dem das Büro Planorama damals den Architektenwettbewerb für die Gestaltung des Rheinboulevards gewann, sind noch einmal 250000 Euro vorgesehen – über die Freigabe dieser Gelder sollen die Ratspolitiker zunächst entscheiden. Gibt es den Planungsbeschluss, könnten die Entwürfe Ende 2020 vorliegen. Eine Umsetzung könnte dann im Jahr 2022 beginnen.

Der Abschnitt zwischen der Brücke und dem Tanzbrunnen ist seit vielen Jahren wenig ansprechend gestaltet. Auf einer Rasenfläche zwischen den staubigen Wegen steht seit 1993 ein kleines Mahnmal in Erinnerung an die Opfer des NS-Messelagers Deutz, das hier von 1942 bis 1944 bestand.