Auf die Schullandschaft in Ensen und Westhoven kommen einige Neuerungen zu. Nicht alle stoßen auf Gegenliebe.
Offene Kommunikation gewünschtSchulpflegschaft einer Kölner Grundschule wendet sich an OB Reker
Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Baudezernent Markus Greitemann, Schuldezernent Robert Voigtsberger sowie Fraktionen im Stadtrat haben jüngst Post bekommen. Der Absender: Die Schulpflegschaft der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Hohe Straße in Ensen. Die soll vorübergehend an den Urbacher Weg ausgelagert werden. Denn, eine Grundsanierung der GGS Hohe Straße steht an. Die Schulpflegschaft kritisiert, dass sie das aus Medien und Ratsprotokollen erfahren haben.
Bereits vor Jahren hat sich die Schulpflegschaft an die Politik und die Verwaltung gewandt, als sie 2020 von diversen Umbau-, Umzugs- und Neubauplänen für die Schule erfahren hatten. Um eine gemeinsame Diskussion über die Zukunft der „Dorfschule am Rhein“ anzustoßen, haben sie eigene Ideen, Planungen und Vorstellungen im „Zukunftsplan 2023 – der GGS Hohe Straße“ zusammengefasst.
Schule in Ensen für alle Kinder im Veedel
Einen wesentlichen Teil des Zukunftsplans bildet die „Vision zur Sicherstellung eines nachhaltigen Sportangebots im Veedel für Schulen und Vereine“. Hintergrund ist hier unter anderem die Schließung des Lehrschwimmbeckens vor einigen Jahren. Das wurde nicht nur von Schulen genutzt, sondern auch von Vereinen oder für den Rehasport.
Alles zum Thema Henriette Reker
- Fähre Kölner Stadtrat sichert Verbindung von Leverkusen-Hitdorf nach Langel für ein Jahr
- St. Michael fährt wieder Henriette Reker will Leverkusens Oberbürgermeister noch antworten
- Bezirksregierung hat Bedenken Stadtrat entscheidet erst 2025 über Kölner Ost-West-Achse
- Bisherige Arbeit obsolet Neue Planungen für Kölner Ost-West-Tunnel sind laut Egerer nötig
- Symposium im Rathaus Was Köln von Hamburg für den Wohnungsbau lernen kann
- Ford-Besuch Kanzler Scholz hat in Köln vor allem Wahlkampf im Gepäck
- Kölner Autobauer Kanzler Scholz spricht am Dienstag vor der Ford-Belegschaft
Durch die jüngsten Entwicklungen rund um die Schule erinnert die Schulpflegschaft erneut an den Zukunftsplan 2023. „In dem schildern wir als engagierte Schulgemeinschaft unser Selbstverständnis als Veedels- beziehungsweise Dorfschule für alle Kinder im Veedel“, heißt es in dem Schreiben. Das Motto laute: gemeinsames Lernen unter einem Dach. Doch dieses Motto ist mit den neusten Entwicklungen nicht umsetzbar.
So wurde bereits ein Grundschulstandort für eine zweite, eigenständige, zweizügige Grundschule mit Lehrschwimmbecken an der Berliner Straße in Westhoven beschlossen. „Damit einhergehend soll unsere Grundschule an der Hohe Straße um einen Zug, auf drei Züge, reduziert werden“, heißt es in dem vom Schulpflegschaftsvorsitzenden Thomas Heidbrink und seinen Stellvertreterinnen Julia Jungmann und Liane Schramm unterzeichneten Schreiben.
Interimsstandort für Grundschulen am Urbacher Weg
Als Zeitplan wird der Schulstart der zweiten Grundschule mit Lehrschwimmbecken an der Berliner Straße für das Schuljahr 2026/27 erwähnt. Da auch die Sanierung der GGS Hohe Straße ansteht, wird als Interimsstandort für beide Grundschulen der Urbacher Weg genannt. „Dies würde für uns eine Verlagerung unserer ‚Dorfschule‘ an den Veedelsrand beziehungsweise außerhalb unseres Schulbezirks bedeuten“, so die Schulpflegschaft.
Sie ist jedoch davon überzeugt, dass der Schule mit dem zweiten Schulstandort an der Berliner Straße genügend Platz und Raum für eine Generalsanierung und einen Schulneubau zur Verfügung steht. So seien bei einer guten Planung keine Container und vor allem keine Verlagerung des Schulstandorts aus dem Herzen des Veedels an den Urbacher Weg nötig.
Ein Umzug der Förderschule Berliner Straße in ein Interim am Urbacher Weg würde genügend Platz an der Berliner Straße für die Zeit der Generalsanierung an der GGS Hohe Straße schaffen, ist sich die Schulpflegschaft sicher. Dies würde Sinn machen, da „deutlich mehr Schülerinnen und Schüler der Förderschule – als von unserer Grundschule – ihren Schulweg mit der Linie 7 bestreiten“.
Für die Schülerinnen und Schüler der Förderschule sei so ein Standort am Urbacher Weg besser zu erreichen, als für die Kinder aus den Veedeln direkt. Für die bleibe es dadurch bei den vertrauten Schulwegen, die weiterhin zu Fuß, auf dem Roller oder Fahrrad zurückgelegt werden können und die damit enorm zur Verkehrssicherheit des Grundschulwegs beitragen.
Das Schreiben der Schulpflegschaft endet mit einigen Forderungen. Ein verlässlicher Zeitplan für den Neubau einer zweizügigen Grundschule mit Lehrschwimmbecken an der Berliner Straße gehört genauso dazu wie einer für die Generalsanierung der GGS Hohe Straße. Auch soll möglichst schnell mit dem Bau begonnen werden, um die Inbetriebnahme der eigenständigen Grundschule mit Lehrschwimmbecken am Standort Berliner zum Schuljahr 2026/27 nicht zu gefährden.
Und die Schulpflegschaft spricht sich gegen eine Auslagerung der GGS Hohe Straße in ein Interim am Urbacher Weg aus. Dafür plädiert sie eine „offene, gute und transparente Kommunikation von Verwaltung und Politik mit dem Schulleitungsteam und der Elternschaft/Schulpflegschaft der GGS Hohe Straße“ während der Planungs- und Bauphase.