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Zwei neue Schulen und SportbadStadt Köln plant weitreichende Änderungen an Porzer Schulen

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Das marode Lehrschwimmbecken an der Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße in Ensen.

Das marode Lehrschwimmbecken an der Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße in Ensen soll durch ein Sportbad an der Berliner Straße ersetzt werden.

Der Stadtrat Köln entscheidet über weitreichende Änderungen an Porzer Schulen. Dem Lehrschwimmbad an der Hohen Straße soll ein Sportbad der Köln-Bäder an der Berliner Straße weichen.

Auf die aktuelle Sitzung des Stadtrates wird Thomas Heidbrink ein besonderes Auge werfen. Denn der Rat wird über Änderungen innerhalb des zweiten Maßnahmenpakets „des größten Schulbau-Programms in der Geschichte der Stadt Köln“ entscheiden. Das hat Auswirkungen auf verschiedene Schulstandorte. Auch auf die Grundschule Hohe Straße in Ensen. Dort ist Heidbrink Vorsitzender der Schulpflegschaft. Und die wundert sich über Verwaltungsvorlage, über die der Rat abstimmen wird.

Zum einen ist die Erweiterung der Schule auf fünf Züge vom Tisch. Sie war ursprünglich im Schulentwicklungsplan vorgesehen. Doch jetzt heißt es weniger statt mehr: Die Schule soll sich verkleinern. „Bei einer Bestandsaufnahme hat die Stadt nun festgestellt, dass der Schulhof für vier Züge zu klein ist“, weiß Heidbrink zu berichten. Für die Zukunft sind nur noch drei im Gespräch, was rund 100 Schülerinnen und Schüler weniger bedeutet.

Auch soll das marode und seit 2019 geschlossene Lehrschwimmbecken nicht mehr am Standort Hohe Straße neu gebaut werden. Es ist lediglich der „Neubau eines normgerechten Sporthallenfelds“ vorgesehen. Dafür soll am Standort Berliner Straße in Westhoven eine neue zweizügige Grundschule mit Platz für rund 200 Kinder gebaut werden. Auf dem Gelände befindet sich derzeit ein Teilstandort der Förderschule Thymianweg.

Stadtrat Köln: Lehrschwimmbecken an der Hohe Straße soll nicht mehr neu gebaut werden

Das Gebäude soll laut den Planungen abgerissen und neugebaut werden und Platz für 150 Schülerinnen und Schüler bieten. Neben also zwei neuen Schulen wird es an der Berliner Straße noch eine weitere Änderung geben. So ist geplant, ein Teil des Grundstücks an die Köln-Bäder zu verpachten, um dort ein Sportbad zu errichten und in Betrieb zu nehmen. Dort soll dann auch der Schwimmunterricht, der früher im Lehrschwimmbecken an der Hohe Straße durchgeführt wurde, stattfinden.

Thomas Heidbrink, Schulpflegschaftsvorsitzender der GGS Hohe Straße

Thomas Heidbrink, Schulpflegschaftsvorsitzender der GGS Hohe Straße, spricht sich gegen eine Teilung der Schule und Umwidmung des Lehrschwimmbads aus.

Diese Pläne sind für Schulpflegschaft sowie Lehrerinnen und Lehrer neu. „Das bedeutet für unsere Schule eine Teilung in zwei Standorte oder gar zwei eigenständige Schulen“, sagt Thomas Heidbrink. „Diese Teilung ist nicht das Ziel der Schulgemeinschaft.“ Die Grundschule Hohe Straße sei als denkmalgeschützte „Dorfschule“ auf das Lernen für alle Schülerinnen und Schüler aus dem Veedel unter einem Dach ausgerichtet. Dies hat die Schulpflegschaft auch in einem selbsterarbeiteten Zukunftsplan formuliert.

Thomas Heidbrink zeigt sich ebenfalls irritiert, dass nun das Lehrschwimmbecken aus der Schulbaumaßnahme herausgelöst wird. Stattdessen werde ein Sportbad der Köln-Bäder in Westhoven ins Spiel gebracht. „Damit ist weder die Finanzierung noch die zeitlich zugesagte Realisierung eines Lehrschwimmbeckens bis 2027 gesichert.“ Ein Neubau müsse schnellstmöglich umgesetzt werden.

Köln: Grundschule Hohe Straße fühlt sich nicht ausreichend von Stadt informiert

In ihrem Zukunftsplan hatte die Schulpflegschaft betont, wie wichtig das Lehrschwimmbecken nicht nur für die Grundschule Hohe Straße, sondern auch für andere Schulen im Bezirk sowie für Vereine und Verbände ist. „Wir als Schule sowie die Vereine und Verbände im Veedel, die das Lehrschwimmbecken ebenfalls genutzt haben, wollen bestmöglich informiert werden“, sagt Heidbrink. Das sei bei den neuen Plänen nicht der Fall gewesen, obwohl sich die Stadt auf die Fahnen geschrieben hätte, mit allen Akteuren zu sprechen.

Positiv wertet Heidbrink den Beschluss in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Porz. Die sieht das „Herauslösen“ des Lehrschwimmbeckens und Umwidmung in ein Sportbad kritisch. Das Schwimmbecken sei damit kein Bestandteil des zweiten Maßnahmenpakets mehr. Eine Realisierung im Rahmen des Schulneubaus sei nicht mehr vorgesehen. Somit falle das Projekt aus dem Finanztopf des Schulbau-Paketes und sei wieder offen, so die Befürchtung.

Einstimmig verabschiedete die Bezirksvertretung einen SPD-Antrag, der von der CDU ergänzt wurde. Damit soll im Zuge des Grundschulneubaus am Standort Berliner Straße „zwingend gleichzeitig mit Schule und Sportanlagen ein Lehrschwimmbecken“ errichtet werden, heißt es in dem Beschluss. Dies soll bei der Vergabe an einen Totalunternehmer, der den Standort an der Berliner Straße für Grund- und Förderschule entwickeln soll, berücksichtigt werden.

Schulpflegschaftsvorsitzender appelliert an Ratsfraktionen

Thomas Heidbrink hat den Beschluss der BV Porz zum Anlass genommen, die Ratsfraktionen anzuschreiben, verbunden mit der Bitte, dem Beschluss der BV zu folgen. „Bitte entscheiden Sie sich für unser Lehrschwimmbecken in Ensen-Westhoven. Wir brauchen zeitnah ein solides Schwimmbecken für unsere Schule, das Veedel, Sportvereine, Seniorenverbände und den Rehasport!“, so der Appell der Schulpflegschaft. Ob das bei den Ratsfraktionen Gehör findet, wird sich zeigen.