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Initiative sucht Verbündete in der PolitikLangeler wehren sich gegen Autobahnbrücke

Lesezeit 3 Minuten
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Clemens Rott von der  Bürgerinitiative sprach  mit der Bundestagskandidatin der Grünen, Lisa-Marie Friede.

Langel – Insgesamt zwölf Varianten für die geplante Autobahnverbindung zwischen der Flughafenautobahn A59 und der linksrheinischen A555 werden derzeit untersucht und bewertet. Erst nach der Bundestagswahl will die Autobahn GmbH, die zu Jahresbeginn das Projekt „Rheinspange 553“ vom Baubetrieb Straßen NRW übernommen hat, die im Planungsdialog gesammelten Daten zur politischen Entscheidung vorlegen.Für die Gegner des Autobahn-Bauvorhabens ist die Fristverlängerung bis zur Entscheidung kein Grund zum Innehalten.

"Prägend für die nächsten 100 Jahre"

Clemens Rott von der Langeler Initiative machte bei einem Pressegespräch deutlich: „Wir nehmen die Politiker in die Pflicht, auch wenn viele von ihnen versuchen, das Thema aus dem Bundestagswahlkampf herauszuhalten.

Für die gesamte Region ist die Planung schließlich eines der folgenreichsten Projekte. Eine solche Rheinquerung – egal an welcher Stelle – samt der folgenden Verkehrsentwicklung würde prägend für die Entwicklung in den kommenden 100 Jahren sein. Das wollen wir verhindern.“

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Dicht am Ortsrand von Langel könnte die Rheinüberquerung verlaufen, wenn die nördliche Trassenführung verwirklicht würde.

Während es in den benachbarten Rheinorten bis hin nach Bonn jede Menge öffentliche Diskussion um die Rheinspange und ihre Folgen gebe, sei es in Köln bemerkenswert still, findet Rott. Er habe den Eindruck, dass etliche Politiker regelrecht abtauchten, sobald die Rheinspange ins Spiel komme. „Deswegen werden wir Kandidaten für den Bundestag konkret um Stellungnahmen bitten und erfragen, wie sie im künftigen Bundestag über das Projekt zu entscheiden gedenken.“

Lieber eine Straßenbahnbrücke mit Fuß- und Radweg

Den Auftakt dazu machte Rott im Dialog mit der Kandidatin der Grünen für den Wahlkreis, Lisa-Marie Friede. Sie sprach sich gegen die Autobahnbrücke aus, und zwar gleich an welchem der vielen untersuchten Orte, denn solche Neubauten passten nicht zur angestrebten Verkehrswende.

Eine Straßenbahnbrücke mit Fuß- und Radweg hingegen sei sehr wünschenswert und erfordere auch weit weniger Raum und Eingriffe in die Landschaft.Clemens Rott verwies auf die weitreichenden Folgen eines Querspangenbaus für Köln. Es gehe um bis zu 17000 Fahrzeuge täglich, die laut Prognosen eine neue Brücke nutzen könnten. Wie dieser Verkehr aber zu- und abfließen werde, sei in Köln ungeklärt. Diese Verkehrsströme würden zu einer zusätzlichen Belastung rund um die Auf- und Abfahrten führen. Er sprach die Raumwiderstandsanalyse für die Brückenvarianten an, die gerade für die Variante im Süden von Langel gewaltige Schwierigkeiten ermittelt hat.

Klimaschutz beachten

Auch über noch so schlechte Werte in der Untersuchung könnten sich Politiker aber hinwegsetzen, die Analyse habe keine rechtlichen Auswirkungen. Von Lisa-Marie Friede wollte er deshalb wissen, wie sie bei einer möglichen Regierungsmitverantwortung den Brückenbau verhindern wolle. Friede verwies auf die Einigkeit in ihrer Partei darüber, dass große Straßenbaupläne mehrdimensional betrachtet und intensiv auf Klimaschutzbelange untersucht werden müssten.

„Diese Brücke würde Verkehr anlocken, wir aber wollen mehr Verkehr auf Schienen und Schiffe verlagern. In einem Koalitionsvertrag würde es ein Moratorium für solche Neubaupläne geben“, versicherte Lisa-Marie Friede. Bis zu einer detaillierten, ganzheitlichen, auf Klimaschutz ausgerichteten Überprüfung solcher Straßenneubauten würde dann ein Planungsstopp verfügt. Darüber herrsche Einigkeit bei den Grünen und das sei bei Verhandlungen mit möglichen Koalitionspartnern auch nicht verzichtbar.Clemens Rott will die Kandidaten von CDU, SPD und FDP demnächst gleichfalls zum Thema Rheinspange 553 und zu ihrem Einsatz für die Bahnbrücke als Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs befragen. Anders als für die Rheinspange lägen für diese weit kleinere Brücke noch keine konkreten Planungen vor.