Am Donnerstag, 9. März, sollen die Anliegen mit der Stadt diskutiert werden. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung stehen in vielen Gremien auf der Agenda.
„Ohne Rücksicht auf Verluste“Anwohner wollen Raser am Kölner Rheinufer abschrecken
Jüngst ist es wieder passiert. Auf der Alfred-Schütte-Allee in Poll sind bei einem Raser-Unfall einige Menschen verletzt worden. Im Januar ist an der Siegburger Straße in Deutz ein Fußgänger von einem Auto angefahren worden. Der Mann erlag seinen Verletzungen. Auf das Problem der Raser- und Poser-Szene in Poll und Deutz machen Anwohner schon seit einigen Jahren aufmerksam. Jüngst haben sie eine Petition an Max Derichsweiler, Vorsitzender des Beschwerdeausschusses der Stadt, Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller und ihren Kollegen aus der Innenstadt/Deutz, Andreas Hupke, übergeben.
Anwohner berichten von akuter Gefahr durch Raser in Poll
Dabei machten sie deutlich, dass sie der Meinung sind, dass durch die Szene eine akute Gefahr ausgeht. „Das Gefahrenpotenzial ist hoch“, sagt Isabella Stock. Der jüngste Unfall mit mehreren Verletzten verdeutlicht dies. Stiller, Hupke und Derichsweiler beschreiben sie, was in Poll schiefläuft: So würden Autos mit lauter Musik, quietschenden Bremsen und kreischenden Insassen an den Poller Wiesen und den umliegenden Straßen rasen. Und das „ohne Rücksicht auf Verluste“. Anwohner trauten sich gar nicht mehr, an den Rhein zu gehen. Dies gelte besonders für die älteren Nachbarn.
Auch verweisen sie auf die Unterkunft für geflüchtete Menschen, die an der Alfred-Schütte-Allee errichtet und bald eröffnet werden soll. „Die Menschen sind in Gefahr, wenn weiter hier so gerast wird“, so ein Mann bei der Übergabe der Petition. Die Bürgerinnen und Bürger, die sich zu einer Initiative zusammengeschlossen haben, fordern die Behörden zum „zeitnahen Handeln“ auf. Auch fordern sie feste und mobile Blitzanlagen, Tempo 30 und eine Fahrradstraße zwischen Drehbrücke und Poller Hauptstraße, Zebrastreifen und mehr Kontrollen durch Ordnungsamt und Polizei.
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Stadt Köln will verkehrsberuhigende Maßnahmen auf der Alfred-Schütte-Allee umsetzen
Wie bereits berichtet, hat die Stadtverwaltung betont, dass „voraussichtlich“ im dritten Quartal dieses Jahres damit begonnen werden soll, verkehrsberuhigende Maßnahmen auf der Alfred-Schütte-Allee umzusetzen. Zum Beispiel soll zwischen Südbrücke und Müllergasse das Parken neu geordnet und Mittelinseln auf der Fahrbahn installiert werden. Und die Bürgerinnen und Bürger sollen weiter eine Möglichkeit bekommen, ihr Anliegen vorzutragen.
Maßnahmen gegen Raser in Poll und Deutz stehen in mehreren Gremien auf der Agenda
So hat die Porzer Bezirksbürgermeisterin Stiller einen Termin mit dem Verkehrsdezernenten Ascan Egerer in die Wege geleitet. Dieser findet am Donnerstag, 9. März, um 16 Uhr im Matthias-Chlasta-Saal im Bildungszentrum des Porzer Bezirksrathauses, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70, statt. „Nach der Veranstaltung mit Verkehrsdezernent Ascan Egerer in Porz wird unsere Initiative am gleichen Tag abends in der öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt angehört“, sagt Gerald Diepolder von der Initiative. Die Sitzung findet im Rathaus Spanischer Bau, Theodor-Heuss-Saal, Raum-Nummer A 119 am Rathausplatz statt. Der Tagesordnungspunkt wird gegen 19.10 Uhr behandelt.
Auch in der Bezirksvertretung Porz kommt das Thema in der Sitzung am Donnerstag, 16. März, ab 17 Uhr im Rathaussaal, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70, auf die Agenda. In der Beschlussvorlage ist von einer Fortführung der Überwachung der Raser- und Poserszene durch Verwaltung und Polizei für die Alfred-Schütte-Allee sowie für die angrenzenden Straßenzüge die Rede. Auch sollen Pläne, das Erscheinungsbild der Alfred-Schütte-Allee zu ändern, fortgeführt und notwendige Baumaßnahmen umgesetzt werden. Des Weiteren soll die Verwaltung beauftragt werden, die rechtlichen Voraussetzungen zur Einrichtung eines Fußgängerüberweges auf Höhe der Einmündung Müllergasse zu prüfen und mögliche notwendigen Maßnahmen umzusetzen.