Der Eintracht -Chor mit Wicky Junggeburth als Moderator lud zu einer Zeitreise in Liedern. Dabei haben sie Gäste auf die Bühne gebeten.
Kölsche EvergreensMännerchor „Eintracht Köln-Porz“ zeigt rheinisches Lebensgefühl in Musik
Auf großer Bühne vor Hunderten Gästen im Scheinwerferlicht zu stehen und zu singen, das muss man sich erst mal trauen. Für mehrere Dutzend Herren jeden Alters war das im Porzer Rathaussaal kein Problem. Sie ließen sich gern dazu bewegen, mit dem Männerchor Eintracht Köln-Porz ein paar kölsche Evergreens anzustimmen, als Chorleiter Andreas Biertz Freiwillige dazu auf die Bühne bat. Denn die alten und jüngeren Lieder, die beim „kölschen Vörmeddach“ des Traditionschores präsentiert wurden, schaffen ein unverwechselbares Gemeinschaftsgefühl.
Mit einem bunten Programm, das das rheinische Lebensgefühl auch jenseits von Karnevalshits spiegelte, sprach die „Eintracht“ das Publikum im vollbesetzten Rathaussaal punktgenau an. Die etwa 20 Sänger führten mit trefflicher instrumentaler Begleitung durch die jüngere Kölner Geschichte.
Kölsche „Jeföhl“ wird deutlich
Ihre Lieder stammten wie „Ovv krütz oder quer“ zum Teil aus der Zeit, als sich der Karneval noch gegen preußisches Reglement durchsetzen musste. Anrührende Ostermann-Lieder, die in Töne gefasste Erinnerung an Kriegs- und Nachkriegsjahre und das Aufblühen in den 1950ern gehörten zu den Themen, die Ex-Prinz und Bühnenkünstler Wicky Junggeburth als Moderator des Vormittags farbig aufscheinen ließ.
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Seine mit Freude aufgenommenen Anekdoten verrieten im zweiten Teil des Programms auch viel über die kölsche Eigenart. Seit gut 50 Jahren lässt das kölsche „Jeföhl“ mit Liedern von Hans Knipp, den Bläck Fööss und Höhnern immer neue Facetten funkeln. Junggeburth führte vergnüglich durch die wechselnden Zeitläufte. Die Eintracht ließ vielstimmig, zuweilen auch mit Solisten aus den eigenen Reihen, auch aktuelle kölsche Songs von Brings bis Lupo erklingen, in schönen Arrangements von Andreas Biertz. Und zuletzt, beim „Stammbaum“, sang der ganze Saal mit.
Der Chorleiter und der Eintracht-Vorsitzende Peter Schumacher wünschen sich, dass manche der stimmstarken Herren, die auf der Bühne gern ein paar Stücke mitgesungen haben, sich dem alteingesessenen Chor dauerhaft anschließen. Beim Adventskonzert habe diese Werbung zuletzt prima geklappt.
Wie sehr die Musik Herzen vereint, war an den strahlenden Gesichtern der Konzertbesuche jedenfalls abzulesen. Sie nutzten gern auch die Zeit nach dem Konzert, um bei Häppchen und Getränken noch eine Weile zusammenzubleiben und dieses einzigartige Lebensgefühl zu genießen.