Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet das Opfer, wie die Situation an einer Autobahnausfahrt eskaliert ist.
„Die waren total aggressiv“Raser bremsen 37-Jährigen in Köln aus und schlagen ihn zusammen
Der 5er-BMW älteren Baujahrs war ihm schon auf der Autobahn äußerst unangenehm aufgefallen. Der Fahrer hatte Shahriar Rokni bedrängt, war dicht auf sein Auto aufgefahren, hatte ihn geschnitten und schließlich auf dem Seitenstreifen überholt, erzählt Rokni. „Das war sehr gefährlich, der ist gefahren wie ein Verrückter.“ Doch es wurde noch gefährlicher.
Wenn der 37-Jährige Anfang dieser Woche von dem Erlebnis am vergangenen Samstagmorgen (25.05.2024) berichtet, ist ihm anzumerken, wie aufgewühlt er noch immer ist; fassungslos und zugleich froh, dass er letztlich mit einer Rippenprellung, einer gebrochenen Nase, einem geschwollenen Gesicht und einer Wunde über dem rechten Auge davongekommen ist. Im Krankenhaus wurde sein Schädel untersucht, CT- und MRT-Aufnahmen angefertigt. Jetzt will Shahriar Rokni nur noch, dass die Täter gefasst werden – „und weitere solcher Vorfälle verhindert werden“.
Köln: Angreifer schlugen Opfer mit Fäusten gegen den Kopf
Am frühen Samstagmorgen gegen 4.30 Uhr war der Fotograf auf dem Rückweg von einem Auftrag nach Hause. Nur wenige Momente nach dem halsbrecherischen Überholvorgang auf der Autobahn traf er vor einer Ampel an der Autobahnausfahrt Köln-Wahn erneut auf den BMW. Die Ampel schlug auf Grün um, die beiden Fahrzeuge bogen auf den Liburer Weg ein. Den Schrecken noch in den Gliedern, betätigte Rokni die Lichthupe, um seiner Verärgerung Ausdruck zu verleihen. Der BMW-Fahrer habe ihn daraufhin ausgebremst und zum Halten gezwungen, erzählt der 37-Jährige.
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Drei Männer seien ausgestiegen und sofort auf ihn zugekommen. „Auch ich bin ausgestiegen, ich wollte fragen, was los ist und was das alles soll.“ Doch die Männer hätten ihn wüst beleidigt und sofort losgeprügelt. Mit Fäusten hätten sie ihm gegen den Kopf geschlagen. „Mein Körper ist direkt in eine Abwehrhaltung gegangen. Alleine hatte ich überhaupt keine Chance gegen drei“, sagt Rokni. „Ich hatte wohl noch Glück, dass keine Waffe im Spiel war.“ Die Angreifer seien etwa 35 Jahre alt gewesen. Sie hätten gewirkt wie auf Drogen oder unter Alkoholeinfluss. „Diese Blicke. Die waren total aggressiv, es ist nicht normal, dass man so drauf ist.“
Köln: Opfer merkte sich das Kennzeichen der Tatverdächtigen
Ein drittes Auto hielt an, am Steuer saß eine Frau, sie beobachtete das Geschehen, blieb aber im Fahrzeug – vermutlich hat Rokni dies vor schlimmeren Folgen bewahrt. Die Angreifer hätten von ihm abgelassen, seien zum BMW zurück gelaufen und hätten ihn aufgefordert, einzusteigen und sofort weiterzufahren. Dann flüchteten die Männer. Rokni konnte sich noch das Kennzeichen merken. Er erstattete Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und bittet nun weitere mögliche Zeugen, sich bei der Polizei zu melden.
Bei der Polizei Köln läuft das Verfahren derzeit gegen Unbekannt. Das abgelesene Kennzeichen haben die Beamten überprüft. „Wir haben Ermittlungen an der Anschrift des Halters durchgeführt“, sagt ein Behördensprecher auf Anfrage. Näher möchte er auf Details nicht eingehen. „Die weiteren Ermittlungen laufen.“ Das Geschehen werde derzeit als Aggressionsdelikt im Straßenverkehr eingestuft.
Für Shahriar Rokni stehen nun noch einige Arztbesuche an. Vor allem die geprellte Rippe schmerze noch, sagt er. Aber inzwischen gehe es ihm besser. Seit neun Jahren sei er als Fotograf im Kölner Nachtleben unterwegs. So etwas aber sei ihm noch nie passiert.