Monica Molitor erzählt von ihren Erfahrungen als erste Präsidentin in der Geschichte der Blau-Wiesse Funke Wahn in Köln.
Karneval in Porz-WahnMonica Molitor ist erste Präsidentin der Blau-Wiesse Funke
Seit 2022 ist Monica Molitor Präsidentin des Blau-Wiesse Funke Wahn. Die erste Präsidentin in der 75-jährigen Geschichte der Gesellschaft spricht mit René Denzer im Interview.
Sie sind die erste Präsidentin in der Geschichte der Gesellschaft. Wie haben Sie Ihre erste Session in dieser Funktion erlebt?
Sie war aufregend, spannend, lehrreich. Es war nicht nur meine erste Session, sondern auch die erste Session nach der Corona-Zwangspause. Im Mai 2022 habe ich das Amt angetreten, zusammen mit zwei weiteren neuen Vorstandsmitgliedern. Diese Zeit war schnelllebig.
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Als wir Mai starteten war noch nicht so klar, ob wir diese Session auch so erleben können, wie es jetzt der Fall war. Es gab noch viele Fragezeichen. Zum Glück war dann aber schnell klar, dass dem Karneval nichts im Wege steht. Es war sehr aufschlussreich und äußerst interessant. Die Session war der krönende Abschluss.
Für mich hat es krankheitsbedingt leider erst mit unserem Wieverklaaf angefangen, ein absoluter Traum, einmal dort zu stehen und diese Sitzung zu leiten. Das Publikum, die Gruppen, alle haben mir den Einstieg leicht gemacht. Ein Highlight der Session war das diesjährige Minibiwak mit den Roten Funken, bei dem das Porzer und das Kölner Dreigestirn erstmals zusammen auf einer Bühne waren.
Ich denke, wir konnten hier mit der Unterstützung des FAS und den Porzer Karnevalsgesellschaften und -vereinen zeigen, was der Porzer Karneval zu bieten hat und, dass wir nicht im Schatten des Doms stehen. Besonders hat mich der Zusammenhalt der Gesellschaften beeindruckt. Wir haben ein starkes Team hier in Porz. Ich hoffe, dass wir dies auch so transportieren konnten und vor allem, dass wir das auch für die nächsten Jahre beibehalten.
Die Wahner Funken haben in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Was ist das Besondere an der Gesellschaft?
Dass sie so verrückt sind, eine Präsidentin zu wählen... Nein, sicherlich nicht. Eines der Dinge, die mich an dieser Gesellschaft so fasziniert ist, dass sie zusammenhält und zusammensteht. Und zwar von jung bis alt, mal ausgeflippt, mal konservativ. Ich denke, es ist für jeden möglich, seinen Platz bei uns zu finden – ohne, dass man seine Identität verstecken muss. Manche sagen vielleicht, es sei ,nur' ein Familienverein. So sehe ich es nicht, denn es ist ein Familienverein, der stolz die Tradition der Garde verkörpert.
Braucht es mehr Frauen in Führungspositionen im Karneval?
Es braucht Menschen im Karneval, die gewillt sind für den Verein, für den Karneval, für ihren Ort etwas zu tun. Ich finde, es darf die Frage ob Frau, Mann, Divers gar nicht gestellt sein. Wichtig ist doch, dass derjenige, der die Position vertritt, es mit besten Kräften für die Sache macht. Und wenn mehr Frauen das machen, schadet es auch nicht.
Wohin geht die Reise mit den Wahner Funken mit Ihnen an der Spitze?
Mein Wunsch ist, mit Hilfe des gesamten Vorstandes und den Mitgliedern, den Verein weiterhin stark aufzustellen, damit wir auch locker noch die nächsten 75 Jahre erleben. Für jeden von uns ist die Zeit im Ehrenamt endlich. Unsere Aufgabe ist klar: zukunftsorientiert für den Verein zu arbeiten. Wir arbeiten an Sitzungskonzepten. Zum Beispiel werden wir die Sitzung op Kölsch ab nächster Session zusammen mit der KG Fidele Elsdorfer veranstalten.
Das ist auch ein Beispiel der guten Zusammenarbeit mit anderen Gesellschaften. Der dortige Präsident ist ehemaliger Literat der Blau-Wiesse Funke und einer der Urheber dieser Sitzung. So gehen wir da wieder auf das ursprüngliche Konzept zurück. Und das wird nur ein Teil der Reise sein. Wir arbeiten am Ausbau unserer Garde, wir haben ein starkes Kindertanzcorps, was so bestehen bleiben soll.
Wird es irgendwann wieder eine Verleihung des Ordens „Närrische Luftfahrt“ geben? Den schon berühmte Persönlichkeiten wie Heinz Rühmann, Gert Fröbe, Udo Jürgens, Eva Pflug oder Hans Süper bekommen haben?
Das bleibt erstmal unser Geheimnis.