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Pünktlich zu KarnevalKölner Beer Bitches um Carolin Kebekus bringen Album heraus

Lesezeit 3 Minuten

Prominentes Mitglied der Beer Bitches ist Carolin Kebeus – mit Nadine Weyer (l.) und Irina Ehlenbeck

Köln – „Aus einer verrückten Idee ist eine Platte geworden. Damit hatten wir eigentlich nicht gerechnet“, sagt Carolin Kebekus, die die ersten Exemplare des „Deck Opjedrage“-Album der Beer Bitches in der Hand hält, das gerade beim Pavement-Label erschienen ist. Aus einer Bierlaune heraus hatte die inzwischen sechsmal mit dem Deutschen Comedy-Preis ausgezeichnete Komikerin vor vier Jahren mit den beiden Sängerinnen Nadine Weyer und Irina Ehlenbeck – auch noch bei La Mäng im Einsatz – die Beer Bitches gegründet. Ziel des Spaßprojektes war, sich mit frechen kölschen Texten durch die internationalen Hitlisten zu covern. Und das mit drei herausragenden Frauenstimmen, die wunderbar miteinander harmonieren und – mit Erfolg.

Stimmgewaltig machten sie aus „Highway to Hell“ (AC/DC) den Song „Ich will nen Köbes als Mann“, Miley Cirus’ Hit „Wrecking Ball“ wurde zu „E Röggelche mit Mett“, und mit Adeles melancholischem „Hello“ besingen sie in „Helau“ den schnellen Untergang einer beginnenden Liebe. Da der eigentlich perfekte Mann im Kölner Karneval „Helau“ rief, war der Typ bei den Damen unten durch, denn „dat jeht janit“.

Seltene Genehmigung von Original-Sängern

Doch solche Cover-Songs taugen oftmals nicht für eine eigene CD, da man die Lieder zwar live singen darf, aber für eine Veröffentlichung auf Tonträgern keine Genehmigung von den Original-Sängern, deren Management oder Plattenfirma erhält. Eine derartige Freigabe erhielt das Trio nur für zwei Songs: „Baby Love“ (1977 von Mother's Finest) und „Bungalow“ (2017 von der österreichischen Band Bilderbuch), die zu „Kölle Alaaf“ und „Kölner Zoo“ wurden.

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Die anderen zehn Titel der CD sind eigene Stücke der Beer Bitches und ihrer Band um die beiden Gitarristen Chris Geletneky und Christoph Weyer, die unter dem Namen The Loose Ladyboys antritt. „Wir beschäftigen uns mit den Problemen, die man als kölsches Mädchen so hat“, sagt Kebekus und hat auch eine klare Position zur immer noch aktuellen #MeToo-Debatte. „Mir geht es mächtig gegen den Strich, dass Frauen ihre Sexualität abgesprochen wird. Natürlich gehen wir auch an Karneval auf die Jagd. Aber wir sind kein Freiwild. Welchen Lappenclown ich mit nach Hause nehme, ist immer noch meine Sache.“

„Ich habe auch schon zu Rammstein geschunkelt“

Und so sind auf der CD einige richtige Knaller dabei. Das reicht von Partykrachern wie „Schwing ming Fott“ – diese erste Single-Auskoppelung ist auch auf dem Sampler „Karneval der Stars“ vertreten – und „Danke Nubbel“, mit dem die Kölschen ja einen Schuldigen für all ihre Fehltritte gefunden haben über knackige Popsong wie „Zoröck noh Kölle“ und der Mitsing-Nummer „Knöllchefrau, ding Hoor sin rut, dä Ress is blau“ bis zum bitter-bösen Krätzje „Kevin un Grit“ und „Loss mich in Rauh“ zu einer tanzbaren Reggae-Melodie. „Man kann aber auch zu allem schunkeln“, verkündet Kebekus und lacht. „Ich habe auch schon zu Rammstein geschunkelt. Man muss nur wollen.“

Vorgestellt haben die Beer Bitches ihre neuen sowie die Cover- Songs gerade bei ihrer ersten Konzert-Tournee mit acht Stationen in der Region, zwischen Düsseldorf (Kebekus: „Dort war es eine ganz besonders tolle Show“) und Bonn. In Köln war man zu beiden Seiten des Stadtrands unterwegs – im Eltzhof in Wahn und zum Finale im Wirtshaus „Gaffel im Bock“ in Bergisch Gladbach, in dem Ort, in dem Kebekus vor 38 Jahren geboren ist. Das passe schon alles gut, denn „die Jeckigkeit erstreckt sich in einem großen Radius um Köln herum“. Das nächste Konzert am 31. Januar im Gloria ist längst ausverkauft, eine weitere Tour ist im Oktober und November 2019 geplant. In Köln stehen die Beer Bitches und ihre Band dann am 11. Oktober im E-Werk auf der Bühne. Der Vorverkauf hierfür beginnt am 9. November.