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Razzia bei Kölner Online-BrokerFestnahmen nach Anlagebetrug in Millionenhöhe

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Geld Betrug

(Symbolbild)

Köln – Manipulierte Aktienkurse, keine Chance auf Gewinne und insgesamt sechs Millionen Euro Schaden für die Anleger – die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Köln gegen die Betreiber der Online-Broker-Plattform www.24option.com sind massiv. Am Dienstagmorgen haben die Ermittler vier Wohnungen in Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Ostheim vor der Rhön durchsucht. Zwei 30 Jahre alte Männer wurden mit Haftbefehlen festgenommen.

Die Beschuldigten sollen laut Polizei einer internationalen kriminellen Organisation angehören, die europaweit Investoren getäuscht haben soll. Beim Wertpapierhandel über 24option.com sollen die Tatverdächtigen „immense Gewinne im hohen zweistelligen Prozentbereich“ in Aussicht gestellt haben. Kunden sei die Möglichkeit geboten worden, auf sinkende oder steigende Kurse von Finanzprodukten wie Währungen, Differenzgeschäften, Aktien, Kryptowährungen und Rohstoffen zu setzen. Die Mindesteinzahlung lag bei 250 Euro.

Call-Center von Köln nach Zypern verlegt

„Tatsächlich sollen die Beschuldigten allein das Ziel verfolgt haben, die Gelder der Anleger komplett für sich zu vereinnahmen“, sagte ein Polizeisprecher. In Köln sollen 60 Beschäftigte des Unternehmens in einem Call-Center im Zollhafen gearbeitet haben, das laut Polizei im Juni 2020 nach Zypern verlegt und von der dortigen Bankenaufsicht wegen Betrugsverdachts geschlossen worden sei.

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Kölner Ermittlungen führten auch nach Israel

Die Ermittlungen der Kölner Strafverfolger führten auch nach Israel. Am 10. August beschlagnahmten die israelischen Ermittlungsbehörden bei der Durchsuchung mehrerer Privat- und Geschäftsanschriften 100 Terabyte an Daten sowie Vermögenswerte in Höhe von zwölf Millionen Euro.

Bei den Durchsuchungen am Dienstag wurden Konten und Datenträger sichergestellt, unter anderem Mobiltelefone, Firmenserver und Computer. Die beiden festgenommenen 30 Jahre alten Männer sollen den Anlagebetrug mit organisiert haben. „Die Auswertung der sichergestellten elektronischen Asservate und Unterlagen bleibt abzuwarten“, sagte der Polizeisprecher. Dasselbe gelte für die Vernehmungen der Beschuldigten.