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Verkehr im Kölner SüdenSo will die Autobahn GmbH die A4 auf acht Spuren ausbauen

Lesezeit 2 Minuten
Lkw fahren über die Rodenkirchener Brücke in Köln.

Die Rodenkirchener Brücke in Köln soll abgerissen und neu gebaut werden, um die Autobahn A4 auf acht Spuren zu erweitern.

Seit drei Jahren plant die Autobahn GmbH die Erweiterung der A4 im Kölner Süden. Jetzt steht fest, wie aus sechs Spuren acht werden sollen.

Die Autobahn A 4 soll bei Rodenkirchen auf acht Spuren erweitert werden, und die Rodenkirchener Brücke soll dafür abgerissen und neu gebaut werden. Die Autobahn GmbH hat jetzt erklärt, wie das Projekt mit dem Namen „A4Plus“ funktionieren soll.

Die Trasse der Autobahn soll im Bereich der Rodenkirchener Brücke um eine Fahrbahnbreite in Richtung Norden verschoben werden und somit ein Stück weit näher an Marienburg und Poll heranrücken. Das beauftragte Ingenieurbüro und die Projektplaner der Autobahn GmbH hatten zuvor insgesamt sieben Varianten untersucht.

Die Entscheidung für die Verschiebung nach Norden sei gefallen, weil die geringsten Gesamtkosten entstünden, der Bau nur sieben Jahre dauere und die Verkehrsführung während des Baus leichter zu ändern sei als bei den anderen Varianten. Hinzu komme, dass es sich um die umweltverträglichste Lösung handele. Derzeit liegt die grobe Kostenschätzung für das Projekt bei rund 700 Millionen Euro.

Die Autobahn GmbH will im nächsten Schritt in die Entwurfsplanung einsteigen, also die jetzt ausgewählte Variante bis ins Detail durchplanen – das soll bis zum Jahr 2026 dauern. Anschließend sollen die Genehmigungsplanung und die Planfeststellung folgen, bei denen die Politik über die Umsetzung der Pläne entscheiden muss – das soll weitere drei Jahre in Anspruch nehmen. Der tatsächliche Bau soll dennoch frühestens im Jahr 2034 beginnen.

98 Privatgrundstücke im Kölner Süden betroffen

Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass insgesamt 98 private Grundstücke von dem Großprojekt im Kölner Süden betroffen sein werden. Entlang der neuen Trasse befinden sich unter anderem linksrheinisch der Fußballplatz des Vereins Rheinsüd Köln, der Kleingartenverein Rosengarten, die Tennis Base Köln Süd sowie rechtsrheinisch das Poller Fischerhaus.

Das von der Autobahn GmbH beauftragte Ingenieurbüro bewertet die Verhandlungen mit den 98 Privateigentümern als umfangreich und schwierig. „Der Zeitaufwand und das Zeitrisiko für den Abschluss der Verhandlungen ist bei privaten Grundstückseigentümern erfahrungsgemäß höher als bei öffentlichen Eigentümern“, heißt es in der Präsentation des Variantenvergleichs.

Kritiker befürchten Zerstörung von Kölner Naherholungsgebieten

Die Pläne für den Ausbau der A 4 und den Abriss der unter Denkmalschutz stehenden Rodenkirchener Brücke stoßen insbesondere bei den Anliegern auf beiden Rheinseiten, aber auch bei Umweltschützern auf deutliche Kritik. Die Bürgerinitiative „A4Minus“ bemängelt unter anderem die damit verbundene großflächige Zerstörung von Naherholungsgebieten, jahrelangen Baulärm und die weitere Schädigung des Klimas durch eine noch breitere Autobahn.

Die Autobahn GmbH argumentiert hingegen, dass die bestehenden sechs Fahrspuren der A4 im Kölner Süden für das gegenwärtige Verkehrsaufkommen nicht mehr ausreichend seien und dass die Rodenkirchener Brücke ihre Lebensdauer in 15 bis 20 Jahren ohnehin erreicht habe.