AboAbonnieren

ParkdruckStadt soll Straße in Zollstock als Standort für Carsharing prüfen

Lesezeit 3 Minuten
Parkende Autos auf einem Parkplatz auf der Kierberger Straße in Zollstock

Die Lokalpolitiker wollen prüfen lassen, ob auf der Kierberger Straße in Zollstock Parkplätze für stationsgebundenes Car-Sharing eingerichtet werden können.

Carsharing entlastet Großstädte. Die Rodenkirchener Bezirksvertreter fordern einen neuen Standort für stationäres Carsharing in Zollstock.

Keine Anschaffungs- und Reparaturkosten, keine Versicherungsprämie, keine Werkstatt- und TÜV-Termine: Carsharing kann für Autofahrer, vor allem diejenigen, die unregelmäßig und wenig fahren, einige Vorteile bieten. Zudem reduziert Carsharing die Anzahl an privaten Fahrzeugen. Das mindert den Parkdruck, vor allem in großen Städten. Dazu, wie viele Fahrzeuge ein Carsharing-Auto ersetzt, sind unterschiedliche Zahlen im Umlauf.

„Laut Umweltbundesamt kann ein Carsharing Fahrzeug vier bis zehn Fahrzeuge ersetzen“, erklärte Bezirksvertreter Oliver Ismail, Bündnis 90/Die Grünen, in der jüngsten Sitzung der Rodenkirchener Lokalpolitiker. Seine Fraktion sähe das Carsharing-Angebot im Bezirk gerne ausgeweitet und beantragte, die Verwaltung solle prüfen, ob in der Kierberger Straße in Zollstock am Knotenpunkt Vorgebirgstraße zwei bis vier stationär-gebundene Carsharing Parkplätze eingerichtet werden können.

Carsharing in Zollstock: Diskrepanz zwischen Bedarf und Nutzung

„Durch entsprechende Angebote werden Bürger in die Lage versetzt, ein wenig genutztes Zweitfahrzeug oder vielleicht sogar ein Hauptfahrzeug abzuschaffen oder ein Fahrzeug erst gar nicht anzuschaffen“, heißt es im Antrag. Autos mit besonders hohen Standzeiten führten zu einer zusätzlichen Verknappung des öffentlichen Parkraums, so die Grünen. „In Zollstock gibt es eine hohe Wohndichte, der Standort hat viel Potenzial“, sagte Ismail.

„Es gab in Zollstock Flinkster-Stationen. Die sind weg, vermutlich weil es keine Nachfrage gab. Cambio hat eine Station in Nähe. Damit ist das Potenzial wohl ausgereizt“, meinte Christoph Schykowski. Die Cambio-parkplätze seien oft leer, demzufolge würde das Angebot wohl gut genutzt, wandte Elisabeth Sandow, SPD ein.

Bodo Schmitt, Grüne, wies darauf hin, dass die meisten Carsharing-Autos auf privaten Flächen stünden, weil den Anbietern kaum öffentlichen Flächen zur Verfügung gestellt würden. „Hier ist Bedarf“, so Schmitt. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit gegen eine Stimme der FDP angenommen.

Fünf Cambio-Station in Zollstock

Aktuell gibt es in Zollstock fünf Carsharing-Stationen von Cambio mit insgesamt 18 Fahrzeugen. Davon befindet sich nur eine Station – die auf dem Höninger Weg vor dem Autohaus Levi – auf öffentlichem Grund. Die übrigen vier Flächen liegen in Tiefgaragen oder Hinterhöfen und werden von dem Unternehmen angemietet.

„Alle genannten Stationen werden von den rund 800 Kundinnen und Kunden in Zollstock sehr gut genutzt. Eine weitere Station in der Nähe würden wir daher sehr begrüßen und sind überzeugt, dass diese ebenfalls auf große Nachfrage stoßen würde“, erklärt Nina Berkele von Cambio auf Nachfrage dieser Zeitung.

Das Unternehmen würde gern mehr Stationen auf öffentlichen Flächen betreiben, teilt sie mit. Dies würde die Sichtbarkeit des Angebots erhöhen und es breiter zugänglich machen. „Zum anderen würde die Stadt Köln mit der Bereitstellung öffentlicher Stellplätze ein klares Signal setzen, dass sie die Verkehrswende aktiv vorantreiben möchte“, so Berkele.

Flinkster, das Car-Sharing-Angebot der Deutschen Bahn, hat aktuell keine Standorte in Zollstock. Es sei derzeit nicht geplant, in Köln zu den bereits bestehenden zusätzliche Angebote zu schaffen, informiert ein Bahnsprecher.