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SchadstoffeZwei Kölner Schulen müssen wegen hoher Belastung vorläufig schließen

Lesezeit 2 Minuten
Das Gebäude der Förderschule Kolkrabenweg mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ in Köln Vogelsang auf einer mit Google Earth am 13.09.2024 generierten Visualisierung. Die Klassenräume sind  wegen erhöhter Schadstoffwerte geschlossen worden. Foto: Google Earth/Image Landssat/Copernicus

Das Gebäude der Förderschule Kolkrabenweg mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ in Köln Vogelsang auf einer mit Google Earth am 13.09.2024 generierten Visualisierung. Die Klassenräume sind wegen erhöhter Schadstoffwerte geschlossen worden. Landssat/Copernicus

Wie lange eine Grund- und eine Förderschule geschlossen bleiben muss, ist unklar.

Wegen zu hoher Schadstoffbelastung müssen die Förderschule und die Grundschule am Kolkrabenweg in Köln-Vogelsang ab Montag, 16. September, vorläufig schließen. Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte die Stadt Köln am Freitagnachmittag.

Die Grundschule schließt laut Stadtverwaltung voraussichtlich zunächst nur bis Dienstag, 17. September 2024, die Förderschule auf unbestimmte Zeit. Grund für Maßnahme sind erhöhte Schadstoffwerte, die bei Messungen in der Luft durch ein von der Stadt Köln beauftragtes Fachinstitut festgestellt wurden.

Im Verwaltungstrakt der Förderschule hatte es übel gerochen, Menschen hatten sich beschwert. Die Stadt Köln hat ein Institut beauftragt, die Luft auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) zu überprüfen. Festgestellt wurde die Kohlenwasserstoffverbindung Naphthalin. Die Konzentration lag laut Stadtverwaltung „unwesentlich über dem ersten von zwei Schwellenwerten der geltenden Richtwerte“. Ein dringender Handlungsbedarf habe nicht bestanden. Als Ursache für die Geruchsbelästigung durch Naphthaline konnte der Parkettkleber identifiziert werden. Der Boden im Gebäude sei vor mehreren Jahrzehnten verlegt worden.

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Schadstoff-Messung: Grenzwerte deutlich überschritten

Die Stadtverwaltung ließ in der Folge weitere zehn Räume untersuchen. In drei Räumen wurde der erste von zwei Schwellenwerten überschritten. Daraufhin wurden weitere Zimmer, in denen der teerhaltige Parkettkleber vermutet wurde, untersucht. Die ersten Vorabbefunde ergaben dann erstmals und – entgegen der ersten Annahme der Fachleute – Werte, die über dem zweiten Schwellenwert lagen. Die Räume, die bislang nicht untersucht worden sind, werden in der kommenden Woche untersucht.

Laut Gesundheitsamt bestehe „keine akute Gesundheitsgefährdung. Schülerinnen und Schüler seien „zu keinem Zeitpunkt gefährdet“ gewesen. Die Stadt Köln teilt mit, sie habe nach Bekanntwerden der erhöhten Schadstoffwerte „gemeinsam mit den Schulleitungen entschieden, das Gebäude vorsorglich zunächst für die schulische Nutzung zu schließen“. Die Erziehungsberechtigten und die Mitarbeitenden seien bereits Ende August informiert worden.

Die Schulen weichen nun vorläufig auf den aus der Corona-Pandemie Distanzunterricht aus und bieten eine Notfallbetreuung an. Die Stadt Köln sucht Ersatzräume.

Seit 1993 werden laut Stadt Köln naphtalinhaltige Stoffe beim Bauen nicht mehr verwendet. Betroffene, die sich über Stunden oder Tage hinweg in mit dem Stoff belasteten Räumen aufhalten, berichten unter anderem über Kopfschmerzen, Übelkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. In Tierversuchen wurde gezeigt, dass eine langfristig erhöhte Naphthalinkonzentration unter anderem zu Atemwegserkrankungen führen kann.

Die Stadt Köln will „schnellstmöglich ein Konzept zu erstellen, um die Räume am Schulstandort Kolkrabenweg 8-10 schnellstmöglich wieder nutzbar zu machen“.