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Selbsttest am SamstagAuch in der Kölner Innenstadt gelten jetzt die 2G-Regeln

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In den meisten Läden wurde der 2G-Nachweis ordentlich kontrolliert.

Köln – Seit Samstag sind die bundesweiten 2G-Regelungen in Kraft. Ungeimpfte dürfen jetzt beispielsweise nicht mehr den Einzelhandel betreten. Unser Autor hat sich in der Kölner Innenstadt umgesehen, wie sich diese Regelungen auf den Betrieb auswirken.

Die Kölner Innenstadt an einem Samstag vor Weihnachten. „Normalerweise steht man sich hier ja auf den Füßen. Heute war es aber echt angenehm, es war viel weniger los als sonst", sagt Kevin Höhl. Der Pfleger kaufte Geschenke für seine Schwester. „Die 2G-Kontrollen stören mich nicht. Und dass die Maskenpflicht jetzt strenger ist, finde ich gut."

„Jeder macht hier sein eigenes Ding."

In grellgelben Warnwesten laufen Mitarbeiter des Ordnungsamts umher. Routiniert ermahnen sie immer wieder, die Masken aufzuziehen. Auch Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma wurden vom Ordnungsamt engagiert. Eine Frau zündet sich eine Zigarette an und wird sofort angesprochen. Sie raucht in einer Seitengasse weiter.

Vor einer hohen Weihnachtstanne warten Davide Rollo und seine Tochter Emilia auf den Rest der Familie. „Meine andere Tochter und meine Frau konnten in den Laden. Emilia durfte nicht.“ Sie ist 14. Laut Beschluss darf sie auch ungeimpft einkaufen. „Der Kontrolleur wusste das nicht. In andere Läden sind wir problemlos reingekommen." Sein Eindruck: „Jeder macht hier sein eigenes Ding."

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Die Kölner Innenstadt war auch am Samstag gut besucht.

Dieser Eindruck bestätigt sich beim Selbstversuchs des Autors. Er testete bei zehn zufällig ausgewählten Läden die Eintrittskontrollen, von der großen Modekette bis zur kleinen privaten Boutique. Immerhin: Jedes Geschäft wollte einen Impfnachweis sehen. Die Kontrollen waren aber unterschiedlich gründlich. Zwei Mal warfen die Kontrolleure nur einen kurzen Blick auf den Impfnachweis. Sechs Mal wurde der QR-Code gescannt. Nur in zwei Geschäften wurde zur Bescheinigung auch ein Personalusweis verlangt.

Die Stadt hat am Freitag Schwerpunktkontrollen auf Hohe Straße und Schildergasse durchgeführt. Es wurden 230 Bußgeldbescheide wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht erstellt in Höhe von 150 Euro.

Eines davon ist der Klamottenladen Levi’s auf der Schildergasse. Storemanagerin Janina Klick kontrolliert dort selbst. „Ich hab keinen Bock, dass wir den Laden wieder zumachen müssen“, sagt sie. „Für einen Samstag vor Weihnachten kommen aber weniger Kunden. Da fragt man sich: Waren die alle vorher ungeimpft, oder woran liegt das?“

Nicht jeder ist glücklich mit den neuen Regeln

Etwas weiter auf der Schildergasse steht Marilyn N. etwas ratlos vor einem Dekogeschäft. Ihren Nachname will sie nicht in der Zeitung lesen. „Wir sind extra aus Gummersbach heute nach Köln gekommen. Das mit der 2G-Regel wusste ich nicht“, sagt sie. Sie sei ungeimpft und durfte deshalb keinen Laden betreten. „Eigentlich bin ich genesen. Das ist jetzt aber etwas mehr als sechs Monate her.“ Die 2G-Regelung motiviere sie nicht dazu, sich schnell impfen zu lassen. „Eher im Gegenteil. Das fühlt sich jetzt schon an wie ein Zwang.“

Johann Helmers dagegen fühlt sich sicherer durch die neuen Regelungen. „Ich gehöre selbst ein bisschen zur Risikogruppe mit meinen 66 Jahren. Außerdem habe ich Asthma.“ Er sei aber seit kurzem geboostert und denke deshalb weniger über die Ansteckungsgefahr nach.In seiner Familie sei jemand plötzlich an Corona verstorben. „Jünger als ich. Ende 50 war sie.“ Deshalb habe er auch kein Verständnis dafür, dass man die Pandemie leugnet.

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Trotzdem sehe er manche Maßnahmen auch kritisch. „Eine 2G+-Regelung finde ich zu hart. Ich wohne in Niedersachsen, da haben wir das schon.“ Der Aufwand sei ihm dann zu groß, er bleibe dann lieber zuhause. Weihnachtsgeschenke kaufe er deshalb auf der Schildergasse in Köln. Seine Kinder wohnen und arbeiten in der Stadt.

Er sei auch in jedem Laden kontrolliert worden. „Einmal konnte er den QR-Code nicht scannen. Da war gut, dass ich den Impfausweis dabei hatte. Das würde ich auch jedem raten.“