Köln – Das Summerjam-Festival 2015 ist vorbei, am Montagmorgen traten die letzten Musikfans die Heimreise an. Auf dem Festivalgelände am Fühlinger See setzte das große Zusammenpacken ein – und von den Mittagsstunden an folgte das große Aufräumen.
Was von der riesigen Reggae-Party mit rund 30.000 Besuchern übrig bleibt, ist zunächst einmal jede Menge Müll: Plastikflaschen, kaputte Hocker und sogar ganze Sofaecken liegen über das Gelände verteilt. Viele Dinge, die ihren Besitzern während des Festival-Wochenendes beste Dienste erwiesen haben, sind bei der Abreise plötzlich bleischwer, viel zu sperrig – nicht mehr transportabel. Findet jedenfalls mancher Festivalbesucher. Und überlässt seine Habe ihrem Schicksal.
Beziehungsweise: Der beauftragten Entsorgungsfirma. „Die Leute haben hier teilweise bis zu einer Woche gecampt“, erklärt Jutta Hackland von der Fühlinger See Veranstaltungs GmbH. „Aber wir verlassen das Gelände natürlich in einem Top-Topzustand.“
Dafür ist das Wesselinger Unternehmen Poensgen schon seit zehn Jahren zuständig. 120 Mitarbeiter sind mit dem großen Aufräumen nach dem Festival vier Tage lang beschäftigt. Sämtliche Campingplätze, Zufahrten, die Veranstaltungsfläche und angrenzende Wälder müssen saubergemacht werden. Dafür sind sogar Kehrmaschinen im Einsatz. „Dabei kommen so etwa 170 Tonnen Müll zusammen – ohne den Gastromüll“, erzählt Geschäftsführer Christian Poensgen.
„Sofas, Kühlschränke, Zelte, alles mögliche bleibt da liegen.“ Insgesamt werden fast 30 Container gebraucht, um diese Menge abzutransportieren. Doch schon während des Festivals haben Poensgens Leute das 140 000 Quadratmeter große Gelände immer wieder einmal aufgeräumt.
Das Summerjam-Festival ist durch die Beschaffenheit des Geländes ein Sonderfall. „Weil der Fühlinger See ein Badesee ist, sind die Anforderungen hier sogar höher als bei vielen anderen Festivals“, sagt Poensgen, dessen Firma auch nach Rock am Ring aufräumt. „Wir müssen das Gelände hier quasi kippen- und kronkorkenfrei übergeben.“ Die Menge des Mülls habe in den letzten Jahren zugenommen, so Poensgen. Allerdings etwa im gleichen Maße wie die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren gestiegen seien. „Gefühlt hinterlassen die einzelnen Besucher nicht mehr Müll als früher.“
Wo es geht, fischen seine Mitarbeiter auch den Müll mit Rechen aus dem Wasser. Manchmal kommen sie aber auch nicht an den Müll heran. Poensgen: „Dann müssen wir die DLRG zur Hilfe rufen. Zum Beispiel als ein paar Besucher versucht haben, einen Müllcontainer als Boot zu benutzen.“ Der Parkplatz P1 sowie die Ruderinsel bleiben bis einschließlich Mittwoch gesperrt. Bis Freitag soll die Anlage rund um den Fühlinger See wieder vollständig hergestellt sein.