Köln – Paare können aufatmen – zumindest symbolisch, und auch nur wenn sie sich zuvor mit einem Liebesschloss an der Hohenzollernbrücke verewigt haben. Kölns bekanntester Brücke droht nicht dasselbe Schicksal wie der Seine-Brücke am Pont des Arts, nahe dem Louvre-Museum.

In der französischen Hauptstadt werden dieser Tage fast eine Millionen der Vorhängeschlösser entfernt. Sie wiegen rund 45 Tonnen und waren nach Meinung vieler Bürger ohnehin eine Schande für das Stadtbild.

Als vor rund einem Jahr ein Geländer auf einer Länge von 2,40 Meter unter dem Gewicht zusammenbrach, entschied die Stadt endgültig die Schlösser von den vollgehängten Gitter der Fußgängerbrücke zu entfernen.

Schlösser an der Hohenzollernbrücke wiegen 22 Tonnen

Zwar wiegen die Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke auch rund 22 Tonnen – das ist angesichts eines Gesamtgewichts von 24.000 Tonnen jedoch eine relativ unbedeutende Zahl. Zudem ist die Hohenzollernbrücke in erster Linie nicht für Fußgänger und Radfahrer ausgelegt, sondern für den Eisenbahnverkehr. Die Bahn ist deshalb auch Eigentümer der Brücke. „Wenn man bedenkt, dass teilweise mehrere Züge zeitgleich über die Brücke fahren, ist das Gewicht der Schlösser völlig unproblematisch“, sagte ein Bahnsprecher. Das Unternehmen achte allerdings darauf, dass die Fußgänger- und Radwege neben der Brücke stets uneingeschränkt zu nutzen seien. Auch der Korrosionsschutz werde regelmäßig überprüft.

„Schlösser sind touristisch relevant“

Es ist also ziemlich unwahrscheinlich, dass die Schlösser überhaupt einmal die Brücke unmittelbar in ihrer Statik gefährden. Das freut viele Paare und die KölnTourismus GmbH ebenfalls. „Die Schlösser sind durchaus touristisch relevant, da etliche Köln-Besucher extra anreisen, um ihr Schloss anzubringen – und oft auch ein zweites und drittes Mal wiederkommen wie zum Beispiel zu Jahres- oder Hochzeitstagen“, heißt es.

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