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Stadtwerke-KonzernVorstandsgehälter steigen ausnahmslos

Lesezeit 3 Minuten

Millionenverluste machten die Köln-Bäder. (Archivbild)

Köln – KVB, Rhein-Energie, Bädergesellschaft, Häfen – nahezu alle großen Unternehmen des Stadtwerke-Konzerns haben 2012 Einbußen hinnehmen müssen. Die einen erzielten weniger Gewinn als im Jahr zuvor, andere erwirtschafteten höhere Verluste.

Dagegen sind die Vorstandsgehälter ausnahmslos gestiegen. Einige Spitzenmanager haben ihre Jahresvergütung um mehr als 25.000 Euro verbessern können. Der Topverdiener der Kölner Verkehrs-Betriebe, der vorzeitig pensionierte Arbeitsdirektor Kuno Weber, erhielt 397.900 Euro; 2011 hatten seine Bezüge 371.200 betragen.

Ein Blick in die Geschäftsberichte gibt Auskunft über die Vergütung der Vorstände und Geschäftsführer. Für den Vorstandsvorsitzenden der Rhein-Energie AG, Dieter Steinkamp, sind beispielsweise 792.700 Euro ausgewiesen. Im Jahr zuvor, in dem das Versorgungsunternehmen 23 Millionen Euro mehr Gewinn erzielte, waren es 773.400 Euro. Bäder-Chef Berthold Schmitt erhielt trotz des Rekordverlustes von 18,9 Millionen Euro rund 13.000 Euro mehr als 2011 – insgesamt 233.800 Euro. Die Vergütungen der KVB an ihren Vorstandsvorsitzenden Jürgen Fenske stiegen auf 391.700 Euro, ein Plus von gut sieben Prozent.

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Die Verluste der KVB haben sich im gleichen Zeitraum um 8,5 Millionen auf 81,5 Millionen Euro erhöht. Das Ergebnis der Hafengesellschaft HGK fiel ebenfalls schlechter aus. 2011 lag der Gewinn bei 3,5 Millionen, 2012 bei 1,9 Millionen Euro. Was die Vergütung des Vorstandschefs Horst Leonhardt angeht, zeigt die Kurve nach oben. Er erhielt 338.000 Euro, 9000 Euro mehr als 2011.

Allein die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) haben ihr Ergebnis verbessert. Der Gewinn kletterte um etwa zwölf Prozent auf 13,5 Millionen Euro. Die Vergütung des AWB-Geschäftsführers Peter Mooren stieg auf 280.600 Euro, das sind etwa zehn Prozent mehr als 2011.

Im Gegensatz zu den Vorstandsbezügen ist die Bezahlung der Aufsichtsräte durchweg geringer ausgefallen. Die Kontrollgremien, besetzt mit Ratspolitikern, Vertretern der Stadtverwaltung und der Arbeitnehmer, sind in allen bekannten Stadtwerke-Gesellschaften mit weniger Geld ausgestattet worden.

Externe Gutachter haben den Unternehmen bescheinigt, dass die Vergütungen „innerhalb der marktüblichen Spanne liegen“. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Stadtwerke-Konzerns, SPD-Fraktionschef Martin Börschel, erklärt die gestiegenen Zahlungen mit den Besonderheiten der Manager-Verträge. Die Gehälter bestehen aus einer Festvergütung und einer erfolgsabhängigen Tantieme. Der Festbetrag werde alle zweieinhalb Jahre mit Blick auf die allgemeine Lohnentwicklung und die Inflation überprüft und gegebenenfalls erhöht. Die Erfolgstantieme werde immer erst im folgenden Jahr gezahlt. Im wirtschaftlich weniger guten Jahr 2012 seien also die Managerleistungen des besseren Jahres 2011 vergütet worden.

Der Sprecher der Stadtwerke-Geschäftsführung, Dieter Steinkamp, sieht den Konzern mit seinen 11 500 Beschäftigten weiter auf Erfolgskurs. Angesichts „der anspruchsvollen Marktentwicklung und des verstärkten Wettbewerbs“ sei man sehr zufrieden mit dem Ergebnis, sagte er bei der Bilanzpressekonferenz. Bei einem Umsatz von 4,8 Milliarden Euro beträgt der Überschuss 81 Millionen Euro. 70 Millionen Euro fließen in die Stadtkasse. Die Verluste der KVB und der Bäder wurden mit Gewinnen anderer Stadtwerke-Töchter ausgeglichen.