Köln – Während das Robert Koch-Institut (RKI) und die Stadt Köln seit nunmehr einem Jahr Tag für Tag die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlichen, gibt der Kölner Jan Weißenberg täglich via Instagram in einem ganz anderen Zusammenhang eine wichtige Antwort: Nämlich auf die Frage, ob denn der Kölner Dom noch steht. Und so heißt es an jedem Morgen auf seinem Account stehtderkoelnerdomnoch dann: „Ja, der Dom steht noch“. Oder auch mal „Ja, der Dom steht noch. D’r Zoch kütt nächstes Jahr wieder“. Oder erst in dieser Woche: „Ja, der Dom steht noch. Würde er übrigens auch wenn der Erzbischof ein anderer wäre, endlich Mal Konsequenzen gezogen würden und die Fälle vernünftig aufgearbeitet werden.“
Was, wie der 28-Jährige Weißenberg erzählt, Ende des vergangenen Jahres als „Langeweile-Lockdown-Idee“ begonnen hat, soll auch weiterhin den täglichen Inzidenzwerten, R-Werten, Infektions- und Todeszahlen etwas entgegensetzen: Ein Gefühl von Heimat oder wie Weißenberg es nennt: „Das Kölner Gefühl“. So durchbrechen seine Posts die täglichen Corona-Meldungen.
Als Symbol für Köln sei „der Dom so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner, auf ihn können sich alle einigen“, sagt Weißenberg. Selbst in Köln geboren und aufgewachsen, weiß er, wovon er spricht: „Touristen fahren zum Dom, aber auch als Kölner freut man sich über ihn. Ich kenne kaum jemanden, der, wenn er aus dem Hauptbahnhof kommt, nicht mal kurz hoch guckt.“
Mit Religion hat der Dom für den 28-Jährigen dagegen nichts zu tun: „Für mich ist der Dom nicht „nur“ eine Kirche. Egal ob man katholisch, evangelisch, muslimisch oder jüdisch ist – der Dom ist halt der Dom und gehört zu Köln. Das ist ein schöner Gedanke, da kann man sich drauf einigen.“ Überhaupt sei es die Offenheit der Stadt, die er so an seiner Heimat schätze, erzählt Weißenberg, der beruflich Sozialarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit ist. „Man fühlt sich einfach immer willkommen, auch wenn es dafür Abzüge im Stadtbild gibt.“
Neben seinen nicht ganz unironischen täglichen Updates über den Zustand des Kölner Doms, postet Weißenberg auf seinem Account auch regelmäßig Bilder des Doms oder Fakten über die Stadt. Neben seinem Studium begann er, Stadtführungen und Kneipentouren anzubieten, erzählt er. Das mache er als Hobby bis heute– jedenfalls dann, wenn gerade keine Pandemie herrscht.
Bis sich die Kölner und Kölnerinnen wieder selbst von der eindrücklichen Präsenz des Doms überzeugen können, macht er erstmal weiter auf Instagram. Mehr als 2000 Follower hat er seit Ende 2020 bereits angesammelt, die meisten von ihnen selber aus der Stadt mit K.
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Doch auch einige von anderswo seien darunter, sagt Weißenberg. „Leute, die in Hessen oder in schieß-mich-tot-keine-Ahnung-wo wohnen, schreiben mir manchmal Dinge wie ‚Danke, deine Posts geben mir jeden Morgen ein gutes Gefühl!‘. Wobei ich auch nie wirklich einschätzen kann, ob das jetzt ernst gemeint ist.“ Ein bisschen eben wie der Account selbst: Eigentlich witzig gemeint. Ein bisschen Ernst ist dennoch mit dabei.