Auf seiner Propagandaseite zeigt der Islamische Staat (IS) eine Liste von Anschlagszielen in Deutschland – darunter Karneval in Köln.
TerrororganisationIS ruft zu Anschlag auf Kölner Karneval auf – sind Drohungen nur „Panikmache“?
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Karnevalisten feiern an Weiberfastnacht die Eröffnung des Straßenkarnevals auf dem Alter Markt. An diesem Tag ist der Platz immer voll. (Archivbild)
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Eine Veröffentlichung auf der deutschen Propagandaseite der Terrororganisation IS hat in Köln Besorgnis ausgelöst. Auf einem Foto, das auch die „Bild“ veröffentlichte, wurden die „nächsten Angriffsziele“ aufgelistet. Darunter: „Cologne Carneval, Alter Markt, 27. Februar“. Dabei handelt es sich um Weiberfastnacht, die Eröffnung des Straßenkarnevals. Auch die Karnevals-Party von GreenKomm am Hohenzollernring wird genannt.
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ halten Sicherheitskreise in NRW die Veröffentlichung für eine „gezielte Panikmache“. Wer sich von solchen Ankündigungen beeindrucken ließe, gehe dem IS „auf den Leim“, hieß es. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne lägen derzeit nicht vor. Es gehöre zur Strategie der Islamisten, vor Großereignissen in Deutschland die Terror-Gefahr zu beschwören.
Polizei: Es gehe darum, die Bevölkerung zu verunsichern
Solche Veröffentlichungen zielten auch darauf ab, die Bevölkerung zu verunsichern, sagte der Einsatzleiter der Kölner Polizei für die Karnevalstage, Martin Lotz, der Deutschen Presse-Agentur. Man werde das Einsatzkonzept aber noch einmal anpassen.
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Als potenzielle Ziele wurden auch eine Rosenmontagsfeier in Nürnberg und die Schlager-Party „Festival der Liebe“ in Rotterdam genannt. Neu sind solche Aufrufe zu Gewalttaten über IS-Propagandakanäle nicht. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Aufrufe seien bekannt und würden auch ernst genommen.
Die Kölner Polizei sagte bereits im Vorfeld, dass die zurückliegenden Terroranschläge in verschiedenen deutschen Städten die Einsatzkräfte zum Straßenkarneval vor besondere Herausforderungen stellten. So ist unter anderem für die Karnevalstage die Strategische Fahndung angeordnet worden. An den Karnevalstagen will die Kölner Polizei in der Spitze rund 1.500 Beamte mehr aufbieten als an normalen Tagen. (gmv mit dpa)