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Trotz wertvoller SchätzeWarum eine Alarm-Anlage im Kölner Dom sinnlos wäre

Lesezeit 2 Minuten
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Hinter den beiden  unscheinbaren Fenstern über der Sakramentskapelle „wohnte” früher der Dom-Nachtwächter. 

  1. Den Dom kennt jeder. Aber wie gut kennen sich die Kölnerinnen und Kölner wirklich aus in „ihrer“ Kathedrale?
  2. Jede Woche haben wir für Sie eine neue Geschichte vom Dom – erzählt von einer, für die er eine Art zweites Zuhause ist: Dombaumeisterin a.D. Barbara Schock-Werner.
  3. In dieser Folge geht es um die Sicherheit im Kölner Dom und die Frage, ob es tatsächlich eine Wohnung im Dom gibt.

KölnJemand hat mir einmal vor längerer Zeit erzählt, es gebe im Dom eine Wohnung. Es soll da wohl von außen auch eine Treppe nach oben zum Eingang geben. Ich habe mir das immer wieder angeschaut, aber bis jetzt nichts dergleichen entdecken können. Gibt es eine solche Wohnung tatsächlich? Und wenn ja, für wen war sie gedacht? Wird sie noch benutzt?Leserfrage von Jürgen Veit

Bevor der offizielle Sicherheitsdienst im Dom eingeführt wurde, lebte tatsächlich eine Art Nachtwächter im Dom: ein gewisser Pater Angelicus, der seine Zelle über der Sakramentskapelle hatte: sehr spartanisch, mit Toilette und Waschbecken im Parterre.

Durch das heute noch sichtbare Fenster hatte er ständig den Blick in den Dom. Er starb schon lange vor meiner Amtszeit, ist aber bis heute eine Legende samt seiner Einsiedelei im Dom. Eine Treppe von außen gab es übrigens nie. Aber der Raum ist durch einen der Innenaufgänge erreichbar.

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

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Inzwischen haben hier die beiden Sicherheitsleute, die nachts Dienst im Dom tun, ihren Aufenthaltsraum. Der Dom selbst hat keine eigene Alarmanlage. Zum einen, weil nachts einfach zu viel los ist: Da wird aufgeräumt, es müssen Stühle auf- oder abgebaut werden, es finden Sonderführungen statt, oder der Domorganist, der gerne nachts übt, sitzt an seinem Instrument.

Bei all diesen Aktivitäten müsste eine Alarmanlage ständig ausgeschaltet und wieder scharf gestellt werden – ein störungs- und pannenanfälliges Unterfangen. Zum anderen gibt es so viele Umgebungsgeräusche rund um den Dom, dass das Risiko ständiger Fehlalarme bestünde. So hat man sich für ein Sicherheitskonzept mit leibhaftigen Menschen entschieden.

Ausruhen im Aufenthaltsraum

Aber nicht, dass Sie nun denken, die unschätzbar wertvollen Kunstwerke im Dom würden der Obhut von zwei Sicherheitsleuten überlassen. Der Dreikönigenschrein zum Beispiel ist natürlich noch einmal eigens gesichert. Ich nenne die neue Vitrine „mein gläsernes Fort Knox“ – davon habe ich Ihnen schon in einer früheren Folge erzählt.

Das Wachpersonal hat nach der Schließung des Doms am Abend zunächst noch allerhand andere Aufgaben: Aufräumen, Bestuhlen, wie gesagt. Danach sind stündliche Rundgänge vorgesehen, und es gibt bestimmte Kontaktstellen, wo die Wachleute jeweils ihre Präsenz bestätigen müssen. Zwischen den Kontrollgängen können sie sich dann in dem Aufenthaltsraum ausruhen.

Aufgezeichnet von Joachim Frank