- Auf dem Vogelsanger Weg sind viele schnell unterwegs - Abbiegen kaum möglich
Junkersdorf – Der Begriff "Schleichweg" trifft es nicht so ganz: Zwar nutzen viele Autofahrer den Vogelsanger Weg, um von der Aachener Straße auszuweichen. Dort wird allerdings eher gerast als geschlichen. Täglich herrscht reger Verkehr auf der relativ schmalen Verkehrsachse. Das macht es für die Viertelsbewohner, die versuchen, aus kleineren Straßen wie dem Feldblumenweg oder der Blumenallee auf die Vorfahrtstraße abzubiegen, schwierig - besonders, wenn parkende Autos im Bereich der Straßeneinmündung die Sicht behindern.
Deswegen hat die Bezirksvertretung Lindenthal in ihrer vergangenen Sitzung beschlossen, dass Fahrradständer, Poller oder Blumenkübel im Einmündungsbereich der Blumenallee und des Feldblumenwegs aufgestellt werden. Sie sollen verhindern, dass Autofahrer dort parken. Mit dem Beschluss ist das Stadtteilparlament einer Bürgereingabe nachgekommen, also einem Anliegen, mit dem sich Bürger an die Politik gewandt haben.
Der Junkersdorfer Dirk Lohmeyer war persönlich in der Sitzung zu Gast und schilderte die Probleme, die viele Nachbarn damit hätten, auf den Vogelsanger Weg abzubiegen. "Es hat dort bereits eine Vielzahl von Fastunfällen gegeben", sagte er. "Auch ich selbst habe dort kürzlich einen Motorradfahrer einfach nicht sehen können. Es hat nur deswegen keinen Unfall gegeben, weil er auf die Gegenspur ausgewichen ist. Ich möchte gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn dort ein Auto gekommen wäre. Den Unfall hätte ich verschuldet." Er brachte den Vorschlag der Junkersdorfer Bürger vor: Durch Schraffierungen sollten auf dem Vogelsanger Weg an den Straßeneinmündungen Sperrflächen eingerichtet werden, so dass die Autofahrer dort nicht parken.
Dieser Lösung standen allerdings einige Bezirkspolitiker skeptisch gegenüber, da im Bereich der Einmündung am Feldblumenweg Schilder bereits ein absolutes Halteverbot anordnen und PKW-Besitzer dort trotzdem ihre Fahrzeuge abstellen. "Ich weiß nicht, wie man dazu kommt, zu glauben, dass Sperrflächen effektiver sind als ein absolutes Halteverbot", sagte Friedhelm Hilgers, Vorsitzender der SPD-Fraktion.
Einen Handlungsbedarf sahen allerdings alle Politiker. "Wir können natürlich nicht warten bis etwas passiert", sagte aus Gerd Kaspar (FDP). Er schlug vor, Spiegel an den unübersichtlichen Einmündungen aufzustellen. Diesem Vorschlag widersprach Heribert Gödderz, Mitarbeiter des Amts für Straßen- und Verkehrstechnik. "In Köln werden keine Spiegel aufgestellt, weil das Spiegelbild die Realität verfremdet", erläuterte er. "Das Einzige was hilft, sind Poller, Fahrradständer oder Blumenkübel dort aufzustellen."