Auf den Kölner Ringen und der Zülpicher Straße sind in drei Jahren mehr als 40.000 Menschen kontrolliert worden.
Tausende KontrollenDas ist die Bilanz nach drei Jahren Waffenverbotszonen in Köln

Ein Schild der Polizei weist auf die Waffenverbotszone an der Zülpicher Straße hin.
Copyright: dpa
Seit genau drei Jahren hängen die gelben Schilder mit der Aufschrift „Waffenverbotszone“ auf den Kölner Ringen und der Zülpicher Straße. Zusammen mit der Düsseldorfer Altstadt hatte man kurz vor Weihnachten 2021 zum ersten Mal feste Waffenverbotszonen in NRW etabliert. Die Zahl der Kontrollen seitdem ist beeindruckend.
So wurden in den beiden Kölner Waffenverbotszonen in den drei Jahren 41.473 Menschen kontrolliert, so die Polizei auf Anfrage. Die allermeisten davon – 33.250 Personen – an den Ringen, 8223 Menschen an der Zülpicher Straße. Nimmt man die hohe Zahl der Kontrollen als Maßstab, wurden relativ wenige Waffen und andere gefährliche Gegenstände gefunden: 303 an den Ringen, 91 an der Zülpicher Straße.
Köln: Waffenverbotszonen als Antwort auf die Gewalt
Die beiden Waffenverbotszonen waren 2021 in Bereichen eingerichtet worden, wo am Wochenende besonders viel los ist – und es dann auch viel Gewalt gibt. Sie gelten daher – bis heute – nur freitag- und samstagabends beziehungsweise nachts. Ebenso an den Karnevalstagen. In dieser Zeit sind auch kleinere Klingen wie Taschenmesser in der Tasche verboten. Die Polizei darf jede Person ohne Anlass, also ohne einen konkreten Verdacht, kontrollieren.
Alles zum Thema Polizei Köln
- Kurz und kompakt Die Meldungen des Tages aus Oberberg am Freitag
- Drogen, Waffen und Fahrrad sichergestellt Kölner Polizei kontrolliert Männer aus dem Rocker-Umfeld
- Juwelier angeschossen Kölner Polizei sucht mit Fotos nach Ehrenfelder Schütze
- Kölner Dom Im verdächtigen Koffer lag nur eine Zeitung – Neue Details zum Polizeieinsatz
- „Hallo Papa“-Masche 17-jähriger Kölner soll 360.000 betrügerische SMS verschickt haben
- Kölner ortet gestohlenes E-Bike Polizei findet mehr als 30 Fahrräder in Mülheimer Garage
- Polizei sucht Zeugen Mann stiehlt Goldschmuck aus Kölner Juweliergeschäft
Seit Juni dieses Jahres gibt es in Köln noch eine weitere Waffenverbotszone am Wiener Platz. Das Besondere: Sie gilt jeden Tag und rund um die Uhr, weil man es dort nicht auf bewaffnetes Wochenend-Publikum, sondern die Alkohol- und Drogenszene abgesehen hat. In der neuen Verbotszone ist die Zahl der Kontrollen besonders hoch – und es gibt auch viele Funde. So wurden laut Polizei seit dem Start schon 4843 Menschen rund um den Wiener Platz durchsucht und 143 verbotene Gegenstände beschlagnahmt.
Allein in diesem Jahr wurden in den Kölner Waffenverbotszonen schon 250 unerlaubte Gegenstände sichergestellt, „die somit für Besucherinnen und Besucher der Örtlichkeiten keine Gefahr mehr darstellen, so dass das polizeiliche Einschreiten die Sicherheit aller steigert“, so ein Polizeisprecher.
Nach dem Terroranschlag von Solingen hatte das Innenministerium in NRW auch die Möglichkeit „temporärer Waffenverbotszonen“ auf den Weg gebracht. Das wollte man in Köln zum Beispiel am 11.11. nutzen. Am Ende wurde das durch ein neues Bundesgesetz überflüssig: Ebenfalls wegen Solingen hatte die Ampel-Koalition sämtliche Messer bei großen Volksfesten verboten.
Landesweit gibt es inzwischen außer in Köln und Düsseldorf noch eine Waffenverbotszone in Hamm. Laut lokalen Medien hat auch die Polizei in Münster eine Waffenverbotszone rund um den Hauptbahnhof beantragt.