Köln – Der Sommer holt zum Endspurt aus – doch in den Supermärkten steht schon der Spekulatius. Und bei den Kölner Weihnachtsmarktveranstaltern laufen die Planungen auf Hochtouren. Nachdem im vergangenen Jahr alle Märkte abgesagt werden mussten, ist man in diesem Jahr optimistisch, dass die Buden wieder aufgestellt werden können – auch wenn einige Regeln zu beachten sind. Denn laut der derzeit geltenden Corona-Schutzverordnung herrscht bei Großveranstaltungen im Freien Maskenpflicht, und bei mehr als 2500 Besuchern gleichzeitig gilt die 3G-Regel.
3G-Regel auf dem Alter Markt
Für Rodney Ranz, Veranstalter von „Heinzels Wintermärchen“ auf dem Alter Markt und dem Heumarkt – zusammengenommen der größte Weihnachtsmarkt in Köln –, ist das eine besondere Herausforderung. „Wir gehen davon aus, dass wir pro Platz in der Regel unter 2500 Besuchern gleichzeitig bleiben. Andernfalls wären das zwei Menschen pro Quadratmeter“, sagt er. „Wir haben uns aber trotzdem dazu entschlossen, dass die 3G-Regel gelten soll. Wir möchten den Besuchern ein Gefühl der Sicherheit geben.“
Laut Verordnung reichten bei Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten, die keine ausgesprochenen Einlassstellen haben und die außerdem als öffentliche Fläche für alle Bürger passierbar sein müssen, dass stichprobenartig überprüft wird, ob die Besucher geimpft, genesen oder getestet sind. „Wir werden das zusammen mit dem Ordnungsamt machen“, sagt Ranz. Bei der großen Eisbahn, die wieder bis in den Januar hinein auf dem Heumarkt stehen soll, gibt es allerdings am Eingang eine obligatorische Überprüfung. Außerdem wird Maskenpflicht herrschen – wobei die Masken zum Glühweintrinken und Waffelessen natürlich abgenommen werden dürfen. Das Budenangebot wird das gleiche sein wie in einem „normalen“ Jahr, berichtet Ranz.
Auch für den Markt auf dem Roncalliplatz laufen die Vorbereitungen – auch wenn nicht auszuschließen ist, dass sich die Pandemie-Situation noch einmal verschärft und alles umsonst ist. „Die Planungen kann man nicht innerhalb von zwei Wochen machen, da mussten wir einfach anfangen. Aber wir und die Aussteller freuen uns schon sehr“, sagt Birgit Grothues von der Kölner Weihnachtsgesellschaft.
Man sei im ständigen Austausch mit dem Ordnungsamt. Einlasskontrollen sind auch am Dom nicht vorgesehen, sondern nur Stichproben. Die Zahl der Stände wird etwas kleiner sein als sonst, aber nicht wegen der Pandemie, sondern weil die Domhotel-Baustelle derzeit recht weit in den Platz hineinragt.
Auch Stadtgarten wieder dabei
Die Veranstalter des Hafenweihnachtsmarktes am Schokoladenmuseum sind ebenfalls optimistisch, dass es in diesem Jahr wieder klappt. Im vergangenen Jahr hatten sie bis zuletzt gekämpft und mehrmals neue Konzepte vorgelegt – am Ende war nur noch ein stark begrenzter Gastrobereich vorgesehen, doch auch das konnte nicht realisiert werden. Auch am Rheinauhafen wird es keine Eingangsschleuse geben. „Die Händler freuen sich sehr, dass es wieder losgeht. Wir sind gut besetzt“, sagt Beatrice Haselhuhn. Für sehr kleine Familienbetriebe sei die Unsicherheit jedoch noch groß, denn sie können es sich häufig nicht leisten, Ware zu fertigen oder zu bestellen, wenn die Veranstaltung am Ende dann doch wieder abgesagt werden müsste.
Auch der kleine Weihnachtsmarkt am Stadtgarten soll nach den bisherigen Planungen stattfinden. „Wir sind optimistisch und froh, wenn wieder weihnachtlicher Trubel herrscht“, sagt Sprecherin Christine Eitel. Selbst wenn die Corona-Regeln wieder verschärft würden, wäre das für die überschaubare Fläche wohl kein Problem. Durch den Biergarten- und Konzertbetrieb sei man routiniert in Kontrollen. Und außerdem ist jetzt ein großer Teil der Fläche überdacht – falls es regnen oder sogar schneien sollte zu Weihnachten.