Zum Abschluss des Jahres bewerten wir die Entwicklung in verschiedenen Bereichen. In der Sozialpolitik gibt es Dauerprobleme und Hoffnungsschimmer.
„Wo steht Köln?“Stadt reagiert gut auf den Krieg, doch die soziale Lage bleibt prekär
Corona-Krise, die Folgen des Ukraine-Krieges, Inflation: Die Stadt stand im vergangenen Jahr vor der großen Herausforderung, die soziale Schieflage nicht noch prekärer werden zu lassen. Und gleichzeitig denen Hilfe zu bieten, die sie, vertrieben aus der eigenen Heimat, dringend brauchen.
Letzteres ist gelungen: Mit der schnellen Aquiese von Zimmern, einem Willkommenscenter am Breslauer Platz, einer breiten Aufnahme-Bereitschaft in der Stadtgesellschaft und einer Städtepartnerschaft mit Dnipro ist es Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Sozialdezernent Harald Rau und dem Ratsbündnis vorbildlich gelungen, viele Ukrainerinnen und Ukrainer effektiv zu unterstützen.
Komplizierter sieht es bei der sozialen Lage innerhalb der Stadt aus: Unter anderem die andauernde Wohnungsbaukrise treibt die Mietpreise weiter nach oben, die Lebenshaltungskosten steigen massiv und auch Strom und Gas sind deutlich teurer als in den vergangenen Jahren. Dass die Rhein-Energie bemüht ist, Stromsperren zu vermeiden und entsprechende Budgets freimacht, hilft.
Ob es ausreicht, um durch den Winter zu kommen, werden die ersten Monate des neuen Jahres zeigen. Die Mieterhöhungen durch die städtische Wohnungsgesellschaft GAG kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Den ständigen Vorwürfen von SPD und Linken, das Ratsbündnis habe die Ärmsten zu wenig im Blick, müssen Grüne, CDU, Volt und Stadtverwaltung im kommenden Jahr mehr entgegensetzen. Denn die Krisen bleiben. (pg)
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