Köln – Meine Damen und Herren – heute keine Nachrichten. So in etwa fühlt sich Tag vier im Dschungel an. Ein Gähn-Spektakel, welches sich passenderweise ums Schnarchen, Ohropax und Nachtwachen dreht. Die Camper sind dabei so nichtssagend, dass sie schon gegenseitig ihre Namen vergessen. Dank der Dschungelprüfung von Danni passiert dann glücklicherweise doch noch etwas. Außerdem demonstriert Marco eindrucksvoll wie man es schafft, sich verdächtig zu machen indem man vertrauenswürdig erscheinen will. Die Folge im Überblick.
Dschungel-Finale 2020: Helmut, Michael und Anna-Lena
Jedes Jahr wird aufs Neue das sinkende Prominenzlevel im Dschungelcamp diskutiert. Was waren das noch für Zeiten, als wir auf den Bildschirmen Dschungelprüfungen von Brigitte Nielsen, Costa Cordalis oder Ingrid van Bergen verfolgten. In Zeiten von Superhändler Markus Reinicke oder „Temptation Island“-Teilnehmerin Anastasiya Avilova (die Sendung selbst verfügt über keinen relevanten Bekanntheitsgrad) erscheinen diese Namen gar wie Hollywood A-Prominenz.
Kein Wunder also, dass sich die Bewohner nicht mal gegenseitig merken, wer da mit ihnen im Camp sitzt. Und so wirft Ex-Boxweltmeister Sven Ottke bei der Suche nach dem lautesten Schnarcher der Gruppe auch mal mit Namen wie Helmut, Michael oder Anna-Lena um sich. Nach aktuellem Stand wäre selbst eine Sendung mit diesen Fantasie-Figuren spannender als der Gurken-Trupp vor Ort.
„Reality ist halt real“ – Das bekommt Marco schmerzlich zu spüren
An vorderster Front im Rennen um den größten Waschlappen steht aktuell Marco Cerullo, RTL-Eigengewächs aus den „bekannten“ Formaten ‚Bachelorette‘ und ‚Bachelor in Paradise‘. In eben jener Kuppelshow lernte er vor rund drei Monaten seine Herzensdame Christina kennen, die er im Dschungel nun bereits so sehr vermisst, dass er sich fast zur Aufgabe gezwungen sieht. Nicht einmal eine selten primitive Schatzsuche mit Wendler-Ex Claudia kann da aufheitern.
Raúl Richter, belustigt von Marcos „emotional breakdown“, haut daraufhin so viele Kalenderspruch-Weisheiten zur Aufmunterung heraus, dass er seine gesamte Gage auch eigentlich gleich in das Phrasenschwein hätte werfen können. Noch abzuwarten bleibt, ob sich die grandiose Aussage „Reality ist halt real“ im deutschen Sprachgebrauch festsetzen wird.
Im Gespräch am Wasserfall wird allmählich klar, dass Schluchze-Marco weniger aus Sehnsucht zu seiner Freundin heult, sondern weil er befürchtet, sie möge in seiner Abwesenheit Nachrichten seiner Mehr-Oder-Minder-Verflossenen auf seinem Handy lesen. Natürlich habe sie da nichts zu befürchten, doch seine Nachrichtenverläufe hätte er dann doch gerne gelöscht. Wie man das eben in einer gesunden Beziehung so macht, verrät GZSZ-Herzensbrecher Raúl frei heraus.
Die Dschungelprüfung: Elenas Matrix-Moves und Dannis Dummgeschwafel
In Ermangelung weiterer „Ereignisse“ streckt RTL an Tag vier mit Hilfe seines besten Freundes Werbung die Dschungelprüfung auf fast eine dreiviertel Stunde. In dieser Zeit sehen wir Elena-„Ischschwöre“-Miras und Dummschwatz-Danni bei der Herausforderung des „heißen Stuhls“ zu. Dabei muss Danni mit ihren Händen in elf verschiedenen Boxen diverse Tiere und Gegenstände ertasten und diese Elena beschreiben, die dann die richtige Antwort erraten soll. Sagt Elena etwas Falsches, fällt sie in einen Tank aus stinkenden Fischabfällen und Innereien.
Trotz vorheriger Mantra-artiger Einhämmerung von Positiv-Botschaften von Positi-(S)ven (haben Sie schon „strong, healthy and full of energy“-Flashbacks?), holen die beiden letztendlich nur fünf Sterne. Auch, weil Elena hellseherische Fähigkeiten benötigt, um die Tiere in den Boxen zu erraten, die Danni, sagen wir, nicht einmal peripher tangiert. Auf gut Deutsch also: die sie überhaupt nicht anfasst. Zero. Null. Nada. Beschreibungen wie „Das mag Prince Damien“ helfen da auch nicht. Denn was könnte das schon sein, außer Nieten.
Highlight der Prüfung bleiben also Elenas Matrix-artige Moves, mit denen sie zwar keinen Kugeln ausweicht wie Neo im Sci-Fi-Spektakel, sich jedoch immerhin in Windeseile wieder aus dem Fischtank an die Oberfläche befördert. Man wünscht sich fast, man könnte sich wie Elena unter dem Dummgeschwatze von Danni Büchner hinweg ducken, das uns morgen wieder von ihr in der Dschungelprüfung erwartet. Bis dahin geben Sie Acht, denn: Reality ist halt real.