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Kommentar zu Konzerten nach der SommerpauseDie Krise geht weiter

Lesezeit 2 Minuten
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Das WDR-Sinfonieorchester in der Kölner Philharmonie

  1. Der Kulturbetrieb läuft langsam wieder an, doch auch nach der Sommerpause wird eine Rückkehr zur Normalität bei vielen Konzerten noch lange nicht möglich sein.
  2. Große Chöre oder Orchester können unter den gegebenen Bedingungen kaum auftreten.
  3. Die Corona-Krise wird auf unabsehbare Zeit ein unwillkommener Begleiter unseres kulturellen Lebensgefühls bleiben.

Köln – Die Nachricht war erwartet worden – und haute doch einigermaßen ins Kontor, als sie endlich eintraf: Das nächste Chorkonzert der Kölner Kartäuserkantorei in der Philharmonie wurde am Montag definitiv abgesagt. Nein, es ging nicht um einen Auftritt vor der Sommerpause, sondern um einen Termin Ende September – vielleicht also in Post-Corona-Zeiten.

Nichts da mit Händels „Dixit dominus“ und C.P.E. Bachs „Magnificat“. Aufwendige Probenarbeit, zuletzt in Gestalt von videounterstützten Distanzereignissen – alles für die Katz. Das Nachsehen haben auch die Musiker des verpflichteten Begleitorchesters.

Die Gründe liegen auf der Hand, und mochten viele Musikfreunde geglaubt haben, man könne im Herbst auf der Produzenten- wie der Publikumsseite ungebremst durchstarten, so sehen sie sich jetzt eines Besseren belehrt.

Es geht nicht nur um eine zweite Corona-Welle

Dabei geht es gar nicht mal um die immer noch mögliche zweite Corona-Welle. Nein, zumindest für einen bestimmten Konzerttyp werden, solange die Pandemie nicht endgültig niedergerungen ist, die Zeiten ungünstig bleiben.

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Selbst wenn sich der neuen Corona-Schutzverordnung zufolge theoretisch der Saal wieder füllen darf – eine singende Großgruppe auf dem Podium, deren Mitglieder Abstand halten müssten, aber naheliegenderweise nicht können – damit sind Unzuträglichkeiten verbunden, die zu schultern keinem Veranstalter zuzumuten sind.

Viele Formate werden auf lange Zeit Probleme haben

Kammerkonzerte und Liederabende, Orchesterkonzerte mit stark abgespeckten Besetzungen – das mag funktionieren. Die zögernd-verhaltenen Initiativen, mit denen Musiker derzeit allenthalben wieder an den Start gehen, sind ermutigend genug. Aber andere Formate werden weiterhin, also auch nach den Sommerferien, ihre Probleme haben.

Das generiert nicht nur Ungleichgewichte im Angebot, bringt etwa das von Haus aus in Köln ja reichlich vorhandene Chorwesen ins Hintertreffen. Vielmehr führt es drastisch vor Augen, dass die Corona-Krise auf unabsehbare Zeit ein unwillkommener Begleiter auch unseres kulturellen Lebensgefühls bleiben wird.

Die Frage ist daher nicht unangemessen alarmistisch: Wie wird diese Welt aussehen, wenn – ja wenn – die Pandemie tatsächlich irgendwann vorbei ist?