Wo alles anfing, soll es nun frisch weitergehen: Der Taschen-Verlag, vor 37 Jahren von Benedikt Taschen in Köln gegründet, öffnet einen Flagship-Store am Neumarkt. Es ist der mittlerweile 13. Laden dieser anspruchsvoll designten Art, den das Verlagsunternehmen zwischen Berlin und Beverly Hills im Angebot hat. Dafür zuständig war diesmal nicht Philippe Starck, der schon mehrere Taschen-Stores eingerichtet hat, sondern das italienische Designer-Duo Alberto Stampanoni Bassi und Salvatore Licitra.

Während das knuffige Ladenlokal an der Hohenzollernring-Ecke nach 25 Jahren geschlossen wurde, wird das neue Areal am kommenden Donnerstag eröffnet.

Das liegt nicht weit entfernt von der Thieboldsgasse, wo Benedikt Taschen 1980 seinen ersten Laden eröffnet hatte - und ebenso seinen Verlag. Zunächst hatte der 18-Jährige nur Comics im Sinn. Doch irgendein Spürsinn gab ihm vier Jahre später ein, den Restposten einer amerikanischen René-Magritte-Ausgabe zu einem Spottpreis einzukaufen - und diesen dann preiswert anzubieten.

Kunst und Kultur

Der Erfolg muss einem Erweckungserlebnis gleichgekommen sein. Jedenfalls verfolgte Taschen fortan mit viel Energie das Konzept, Kunst und Kulturgeschichte günstig anzubieten. Dazu gehörte auch die Entscheidung für mehrsprachige Ausgaben. Dieser Globalisierung der Bücher folgte die Globalisierung des Verlags, der zwar in Köln seinen Stammsitz, aber Filialen in aller Welt hat.

Dessen Radius hat sich im Laufe der Zeit geweitet - nicht nur thematisch. Längst schon ist das Unternehmen auch im Hoch- und Höchstpreissegment unterwegs. Den Anfang machte im Jahre 1999 eine limitierte Auflage mit Fotografien von Helmut Newton. Besonders spektakulär, inklusive der Präsentation in einem Box-Ring auf der Frankfurter Buchmesse, war 2003 der Band über Muhammad Ali: "GOAT - Greatest Of All Times". Und das nächste große Ding des "Weltmarktführers im Bildband-Bereich" ist sicher schon in Arbeit.

Zu den Künstlern, denen der Verlag die Treue hält, gehört auch Christo. Der Bulgare, dessen Partnerin Jeanne-Claude 2009 verstarb, wurde hierzulande vor allem wegen seiner Berliner Reichstags-Verhüllung im Jahre 2009 berühmt. Zuletzt ließ er über den Iseosee in Italien Stege legen, die mit gelbem Stoff bespannt waren. Dem verhüllten Reichstag wie nun den "Floating Piers" sind Bildbände gewidmet. Christo wird sie anlässlich der Kölner Taschen-Eröffnung am kommenden Donnerstag am Neumarkt signieren.

Christo signiert seine Werke zur Eröffnung des neuen Taschen-Flagship-Stores in Köln, Neumarkt 3, am Donnerstag, 21. September, von 17 bis 19 Uhr.