- In einem Offenen Brief an Kölns Oberbürgermeisterin Reker äußern die Intendanten große Bedenken.
Köln – In einem Offenen Brief an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker verleiht die Deutschsprachige Opernkonferenz (DOK) ihrer Sorge angesichts des avisierten Vertragsauslaufs der Opernintendantin Birgit Meyer Ausdruck. Die DOK ist ein 1957 gegründeter Zusammenschluss, dem Häuser wie Deutsche Oper Berlin, Staatsoper Unter den Linden, Komische Oper Berlin, Oper Leipzig, Sächsische Staatsoper Dresden, Deutsche Oper am Rhein, Hamburgische Staatsoper und Staatstheater Stuttgart angehören – auch die Bühnen der Stadt Köln zählen zu diesem Kreis, der dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion dient. In dem Brief heißt es: „Für die Planung einer Spielzeit benötigt ein(e) neue/r Intendant*in bei einem Opernhaus dieser Größe – und das ist völlig unabhängig davon, ob die Oper Köln dann noch im Staatenhaus oder schon im sanierten Opernhaus spielen wird – mindestens zwei bis drei Jahre Vorlauf.
Einen möglichen Nachfolger 2021 mit der Planung für 2022 zu beauftragen wird nach unseren Erfahrungen zu keinem künstlerisch befriedigenden Ergebnis führen.“ Bereits im Juni 2021 müssten aus tarifrechtlichen Gründen die ersten Entscheidungen zur Verlängerung oder Nichtverlängerung von Verträgen des künstlerischen Personals getroffen werden.
„Es ist ein großes Verdienst von Frau Meyer, die momentan übrigens die einzige Frau in der Runde der Intendanten der DOK ist, dass sie die Oper Köln bisher gut durch die schwierige Phase der Sanierung führt“, hält das Schreiben an Reker fest. Es sei der Wunsch der Unterzeichnenden, diese Leistung dadurch anzuerkennen, „dass Frau Meyer nicht nur den äußerst komplexen Spielbetrieb in der Ersatzspielstätte bis zum Ende begleitet, sondern auch das sanierte Opernhaus eröffnen kann.“
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Ihre genaue Detailkenntnis und das Wissen um die besonderen Bedingungen, wären sicher auch für die Organisation eines reibungslosen Umzugs ins Opernhaus hilfreich, heißt es. Müsste unterdessen „ein(e) potenzielle/r Nachfolger*in eine weitere Spielzeit für das Staatenhaus planen“, sei zu bedenken, dass die dispositorischen und organisatorischen Abläufe für den Spielbetrieb in diesem Provisorium äußert komplex seien, „sodass die Einarbeitung in diese Strukturen nur dann Sinn macht, wenn der Spielbetrieb tatsächlich noch weitere Jahre dort stattfinden müsste.“ (ksta)