Die zweite Ausgabe des Kölner Festivals für aktuelles Musiktheater startet am 12. April unter dem Namen ORBIT.
Kölner Festival für aktuelles Musiktheater ORBITPerformances von der Torburg bis zum Eigelstein
Theater findet nicht nur in dafür geschaffenen Häusern statt, sondern auch mitten in Stadt und Alltag. Das Stationentheater „Cold Sweat“ wandert demnächst von der Torburg über den Eigelstein zu verschiedenen Schauplätzen und ungewöhnlichen Orten. Dabei geht es um Verbrechen, Abgründe, Parallelwelten, Einsamkeit, Angst und kalten Schweiß.
Fünf Mal können je fünfzehn Besuchende an dem von Komponist Michael Maierhof und Installationskünstler Steffen Pohl gestalteten Trip teilnehmen. Die „Songs in a Public Surrounding“ von Hannes Seidl und Ensemble MAM.manufaktur für aktuelle Musik richten sich auf dem Ebertplatz eher an zufällig vorübergehende Passanten. Die skurrilen Interventionen im öffentlichen Raum finden dann eine ins Private gewendete Fortsetzung in der Alten Feuerwache.
Zweite Ausgabe des Kölner Festivals für aktuelles Musiktheater
Nach SPARKS 2022 tritt die zweite Ausgabe des Kölner Festival für aktuelles Musiktheater unter neuem Namen ORBIT nun in eine weitere Umlaufbahn. Vom 12. bis 15. April sind acht Produktionen an fünf Orten zu erleben. Nach vielen Uraufführungen vor zwei Jahren, deren Kostüme und Bühnenbilder anschließend verschrottet werden mussten, haben die künstlerischen Leiterinnen Christina C. Messner und Sandra Reitmayer diesmal nur Produktionen ausgewählt, die bereits andernorts Premiere hatten und nun erstmalig in Köln gezeigt werden.
Alles zum Thema Eigelstein
- Vasen, Whisky, Tinte In diesen Kölner Läden findet man einfach schöne Geschenke
- Smartphone geraubt Polizei nimmt drei Tatverdächtige am Eigelstein fest
- Klage einer Anwohnerin Prozess gegen Grillrestaurant im Kölner Eigelstein gestartet
- Kölner Problem-Hotspot Wie der Ebertplatz zur Flaniermeile werden könnte
- „Ayni im Stüverhoff“ Neues Café in Kölns einstiger Bordellgasse
- Autoverkehr eingeschränkt Freitreppenabschied auf Kölner Ebertplatz geplant
- Schritttempo für Radfahrer Der Eigelstein soll Fußgängerzone werden
Das ist ein Statement für Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb und hinterfragt zugleich die bestehende Förderpolitik, primär Uraufführungen zu finanzieren. In erster Linie aber möchte die Doppelspitze von Komponistin und Regisseurin das zeitgenössische Musiktheaterschaffen in möglichst vielen Spielarten präsentieren: multimedial, interdisziplinär, ortsspezifisch, ästhetisch und gesellschaftspolitisch aktuell.
Eröffnet wird ORBIT im Orangerie Theater
Im Fokus stehen Projekte, die Text, Tanz, Szene, Musik und Licht von Teams in kokreativen Prozessen entwickeln, so dass sich alle Dimensionen auf Augen- und Ohrenhöhe begegnen. Eröffnet wird ORBIT am 12. April um 19 Uhr im Orangerie Theater mit der bereits in Hamburg gezeigten Produktion HARK!. Sehen und Hören werden durch Tanz, Gesang und Barockmusik wechselseitig überformt. Anschließend präsentieren „Der Täubling“ und „Das Carin“ im unweit gelegenen Konzertraum 674FM am Ubierring experimentellen Rap mit provokanten Texten.
In der Alten Feuerwache problematisiert „Voice Lab“ der Allrounderin Frauke Aulbert den Umgang mit der eigenen Stimme in Sozialen Medien. Vokales verbindet sich mit Bewegung, Licht, Video, Elektronik und einer Hommage à Nina Hagen. Anderntags thematisiert Kontrabassistin Carlota Ramos ihre „Vergessene Generation“ mit zwei neuen Stücken von Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Auch die Oper Köln ist mit dabei
Erstmalig kooperiert die Oper Köln mit „A Singthing“ im Staatenhaus. Das Projekt von „[in]operabilities“ ist ein „vielsinnlicher Arienabend“ vornehmlich für blinde und taube Menschen. Vor der Aufführung können die Kulissen ertastet und anschließend Erschütterungen und Vibrationen gespürt werden.
In Kooperation mit dem Hamburger Festival Stimme X gibt es zudem Workshops, Masterclasses, Vorträge und ein Symposion „Hoch-Sub-Indie“ zu verschiedenen Ansätzen und Themen des aktuellen Musiktheaters: Inklusion, Klimakrise, KI, politischer Aktivismus, Performance, Ausbildung, Institutionalisierung, Vernetzung, Förderstrukturen… Veranstaltet wird ORBIT von ON Cologne mit Hilfe des Kölner Produktionsbüros littlebit. Gefördert wird das Festival durch das Kulturamt der Stadt Köln, die Kunststiftung NRW und den Fonds Darstellende Künste.
Zur Veranstaltung
Kölner Festival für aktuelles Musiktheater ORBIT. Alle Informationen gibt es hier.