Köln – Jan Böhmermann muss „auf den rechten Weg“ gebracht werden. Das zumindest verkündet Michael-Hubertus von Sprenger, Anwalt des türkischen Präsidenten Recep Erdogan, während er durch die deutsche TV-Landschaft tingelt. Und Jan Böhmermann? Der schweigt. Auf dem bisherigen Höhepunkt des Streits um das Schmähgedicht auf Erdogan ist der Moderator untergetaucht - Polizeischutz inklusive. Die nächste Ausgabe des „Neo Magazin Royale“ ist abgesagt.
Je leiser Jan Böhmermann in der Debatte wird, desto lauter werden die Stimmen im Netz. Wenn Böhmermann sich schon nicht selbst verteidigt, so scheint es, muss man es eben für ihn machen. Und auch darin steckt bisweilen ganz schön viel Satire. Wir haben ein paar lustige Reaktionen gesammelt.
„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“, postet die Streetart-Gruppe die „Dies Irae“ auf ihrer Facebookseite. Dazu dieses Foto von einem Plakat, das an den türkischen Präsidenten gerichtet ist. „Mimimimimi“ heißt so viel wie „Heul doch!“. Ob diese Botschaft Erdogan erreicht? Sie ist jedenfalls schon strategisch gut plaziert: vor der türkischen Botschaft in Berlin.
Satire darf alles, oder? Dieser Frage geht auch Streetart-Künstlerin Barbara nach, deren liebstes Hobby es ist, Verbotsschilder zu kommentieren.
Und nochmal Barbara. Das Kleid steht dem türkischen Präsidenten überraschend gut.
„Schneiden Sie Herrn Böhmermann die Eier ab“
Satire? Die kann Boris Palmer auch. In einem Facebook-Post macht sich Tübingens Oberbürgermeister über Erdogan lustig - und liefern gleich einen Vorschlag mit, wie Böhmermann bestraft werden könne.
Und weil jeder was zur Debatte sagen darf, kommt auch Dieter Hallervorden zu Wort. Er singt Erdogan ein Ständchen und bittet: „Erdogan, zeig' mich bitte auch mal an.“ Manche Wünsche sollen ja tatsächlich in Erfüllung gehen.
Natürlich sind auch flache Wortwitze in der Debatte willkommen. Hier einer des Satire-Magazins „Titanic.“
Ganz so weit wird es hoffentlich nicht kommen.
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