Die Maßregelung des Pfarrers Herbert Ullmann aus Mettmann durch Kardinal Woelki trifft bei vielen Geistlichen und auch Lesern auf Unverständnis.
Leserbriefe zu Pfarrer Ullmann„Gott ist für alle da!“
Abmahnung von Pfarrer Ullmann spielt Homophoben in die Hände
Nach dem Coming-Out von mehr als 100 queeren Mitarbeitenden in der katholischen Kirche 2022 gab es einen Hoffnungsschimmer. Aus einigen Bistümern kamen erfreuliche Reaktionen. Jetzt die erzkonservative Abmahnung von Monsignore Herbert Ullmann wegen der Segnung nicht heterosexueller Paare durch Kardinal Rainer-Maria Woelki. Ist sich der Erzbischof darüber im Klaren, dass er als Vertreter der katholischen Kirche mit der Segnungsverweigerung homophoben Menschen eine Bestätigung erteilt, queere Paare abstempelt als "nicht segnungswürdig"!
Ein Weiterso mit Ausgrenzung, Hetze, Verunglimpfungen und Übergriffen? Papst Franziskus hat auf dem Weltjugendtag gesagt: "Gott ist für alle da"! Alle schließt für mich auch queere Paare ein! Und im Gegensatz zu den Konservativen in der katholischen Kirche - mit Gottes Segen! Iris Nöthen Köln
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Maßregelung Ullmanns durch Kardinal Woelki steht im Widerspruch zur Bibel
Das Vorgehen von Kardinal Woelki, Generalvikar Guido Assmann und denen, die Pfarrer Ullmann denunziert haben, ist an Lieblosigkeit nicht zu übertreffen. Ich bin total entsetzt über dieses Vorgehen. Kennt sich eigentlich einer der Genannten in der Bibel aus? Darin können sie die Textstelle finden: „Darum redet und handelt wie Menschen, die nach dem Gesetz der Freiheit gerichtet werden. Denn das Gericht ist erbarmungslos gegen den, der kein Erbarmen gezeigt hat. Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. (Jak 2,12-13)“.
Mittlerweile bin ich aber auch total enttäuscht darüber, dass Pfarrer Ullmann klein beigegeben hat und sich der lieblosen Anordnung der oben genannten beugt. Er sollte sich das Wort Gottes zu Herzen nehmen: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Apg 5,29b)“. Anglika Bischof Overath
Papstbotschaft von einer offenen Kirche Lügen gestraft
Wie scheinheilig ist das denn? Der Papst erklärt auf dem Weltjugendtag, die Kirche sei für alle offen. Nur wenige Tage vorher befiehlt er seinem Kölner Statthalter Kardinal Woelki, einen Priester abzumahnen, der ein gleichgeschlechtliches Paar gesegnet hatte. Die päpstliche Botschaft aus Lissabon hör ich wohl, allein mir fehlt mehr denn je der Glaube. Franz Springer Köln
Abmahnung Pfarrer Ullmann: Kardinal Woelki hält sich zurecht an Regeln
Die Abmahnung von Pfarrer Ullmann durch Kardinal Woelki ist richtig und notwendig, da er zum einen als Bischof von Köln keine andere Wahl hat, als der Aufforderung aus Rom zu folgen und die Einhaltung der Regelungen des Vatikans aus 2021 einzufordern. Zum anderen wäre es in keiner Organisation der Welt möglich, verbindliche Regelungen der Organisationsleitung zu ignorieren. Nur in der katholischen Kirche in Deutschland scheint es z.Zt. für wenige Protagonisten opportun, sowohl die Gebote der Bibel als auch die des Vatikans zu boykottieren.
Wenn der „Synodale (Holz-) Weg“ Segensfeiern für Gleichgeschlechtliche ermöglichen will, dann verkennt diese Haltung, dass Gott die geschlechtliche Beziehung zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau als Sünde einstuft. Ein Blick ins Alte Testament ist hier hilfreich. Jesus Christus hat in diesem Punkt keine Änderung vorgenommen, so dass er eine Ehe oder eine sexuelle Beziehung unter Gleichgeschlechtlichen weiterhin als Sünde sieht und deshalb nicht mit Gottes Segen versehen wollte.
Gottes Segen kann selbstverständlich jeder einzelne Mensch erhalten, aber eine gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehung kann als Sünde nicht gesegnet werden. Kennen unsere „kritischen“ Bischöfe, Dechanten und Priester aus ihrem theologischen Studium nicht die Heilige Schrift? Es ist ungeheuerlich, wie z.Zt. in Deutschland versucht wird, Gottes Wort zu verdrehen und zu dehnen. Carsten Schmitz Köln
Biblische Botschaften werden durch Kardinal Woelki ad absurdum geführt
Die Bibel sagt: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." (Matthäus 19,3-6). Somit stellen sich dieser Kardinal und seine Vorgesetzten über die Bibel. Werner Müller Köln
Abmahnung Pfarrer Ullmanns schadet der Glaubwürdigkeit der Kirche
Der Aussage des Erzbistums, Kardinal Woelki habe großes Verständnis für das Ringen der gleichgeschlechtlichen Paare um einen kirchlichen Segen, fehlt Entscheidendes: die Glaubwürdigkeit. Glaubwürdig wäre es gewesen, wenn sich das Erzbistum mit der Vatikan-Behörde über die Gottesdienst- und Sakramentenordnung auseinandergesetzt hätte, über den Umgang mit anonymen Anzeigen und über die Suche nach ehrlichen und aussagekräftigen gottesdienstlichen Handlungen für gleichgeschlechtliche Paare, wie es Seelsorgerinnen und Seelsorger und Arbeitskreise vor Ort – Gott sei Dank! - auch im Erzbistum Köln tun.
Dasselbe gilt auch für den Umgang mit geschiedenen und wiederverheirateten Paaren. Das hätte freilich auch ein kritisches Hinterfragen dessen bedeutet, was heute zum „katholischen Grundverständnis“ gehören muss. Die Vorgehensweise von Erzbischof und Generalvikar schadet einmal mehr der Glaubwürdigkeit der Kirche. Franz-Josef Bertram Köln