Die Letzte Generation hat ein Open-Air-Konzert des selbsternannten „Volks-Rock'n'Roller“ in Ischgl unterbrochen.
KlimaaktivistenLetzte Generation stört Konzert von Andreas Gabalier – Sänger reagiert mit Spott
Die Letzte Generation hat sich seit Anfang des Jahres auf andere Protestformen als Straßenblockaden verlegt, wie die Aktivisten im Januar ankündigten. Man wolle immer wieder zu „ungehorsamen Versammlungen im ganzen Land“ aufrufen, hieß es. Seitdem ist es ruhiger um die Letzte Generation geworden, die Aktivisten bringen zumindest nicht mehr nahezu täglich den Autoverkehr in Deutschland zum Erliegen.
Die Letzte Generation Österreich will jedoch im Gegensatz zu ihren deutschen Kolleginnen und Kolleginnen weiter „kleben“ und blockieren. So wurde im Februar noch ein Misthaufen auf einer Straße vor Schloss Schönbrunn in Wien abgelegt. Auch auf der Brenner-Autobahn brachten die Aktivistinnen und Aktivisten im März den Verkehr zum Stillstand. Daneben verlegt man sich auch in Österreich auf andere Demo-Aktionen. Diese Erfahrung musste nun der Volksmusiker Andreas Gabalier machen.
Am Sonntag (14. April) kaperten die Klimaschützer ein Konzert Gabaliers in Ischgl.
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In einem von der letzten Generation bei X (ehemals Twitter) veröffentlichten Video ist zu sehen, wie zwei junge Männer auf die Bühne kommen, offenbar Transparente ausbreiten wollen und Konfetti werfen. Mehrere Sicherheitsmitarbeiter schreiten allerdings sofort ein, bringen die Aktivisten zu Boden und entfernen sie von der Bühne.
Andreas Gabalier spricht von „Faschingseinlage“
„Keine Faschingseinlage“, ist das Video der Klimaaktivisten überschrieben. Damit reagieren sie auf eine Bühnen-Ansage des Sängers, der in Richtung seines Publikums wegen der Konfetti-Würfe genau darüber ironisch spekulierte. Die Klimakrise sei ernst, kommentiert die Letzte Generation. Einer der beiden Demonstranten wird zudem mit den Worten zitiert: „Unser Protest richtet sich nicht gegen Andreas Gabalier, seine Musik oder die Fans“, die Lage sei aber ernst, daher müsse man protestieren.
Auch die österreichischen Alpen leiden unter dem Klimawandel. Zunehmend ist auch die Tourismusindustrie in Skiorten wie Ischgl betroffen, da immer häufiger der Schnee ausbleibt.
Andreas Gabalier teilt gegen Klimaaktivisten aus
Zuvor hatte Gabalierer seine Fans zum Mitsingen aufgefordert, um die Störung zu überbrücken: „Wie textsicher ist Ischgl?“, rief Gabalier in die Menge.
Später äußerte er sich der Volksmusiker noch weiter zu der Unterbrechung. Die Aktivisten nannte er unter Applaus des Publikums „Kaschperl“, über die er nur schmunzeln könne. Er stehe in Ischgl für „gute Stimmung“ und „Lebensfreude“. Ischgl sei zudem zu Unrecht zu Beginn der Coronakrise als Superspreader-Ort an den Pranger gestellt worden.
Die Haltung der Gabalier-Fans ist eindeutig: Sie pfeifen die Störer aus und machen auch auf Social Media ihrem Unmut Luft. „Absolute Klasse, dieser Typ“ wird der Musiker, der sich selbst „Volks-Rock'n'Roller“ nennt, für seine Reaktion gelobt.